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Gerstengras: Wirkung auf den Körper – was ist dran am "Superfood"?

Es ranken sich so manche Mythen um die Wirkung von Gerstengras. Auf der anderen Seite gibt es viele Erfahrungswerte, die auf einen positiven Einfluss auf die Gesundheit hindeuten. Wir beleuchten den aktuellen Stand der Dinge.

Fragliche Wirkung: Gerstengras

Es gibt glühende Anhänger von Weizengras und Gerstengras, die eine gesunde Wirkung der jungen Getreidepflanzen vehement verfechten. Demzufolge ist Gerste in diesem Wachstumsstadium nicht nur besonders nährstoffreich, sondern auch ein wahres Schönheitselixier. So soll Gerstengras eine verjüngende Wirkung auf die Haut haben, die den enthaltenen Antioxidantien zu verdanken sei. Sie würden das Bindegewebe stärken und die Hautzellen vor freien Radikalen schützen. Weiterhin habe Gerstengras eine positive Wirkung auf die Haare und könne sogar ihr Wachstum fördern. Die wissenschaftliche Beweislage für diese Behauptungen ist allerdings sehr dünn, sie basieren fast immer auf reinen Erfahrungsberichten.

Die Frage nach dem Nährstoffgehalt

Gerstenwasser: ein gesundheitsförderndes und erfrischendes Getränk

Auch wenn die schönheits- und gesundheitsfördernde Wirkung von Pulver aus Gerstengras – ob in Kapseln oder in Presslingen – kaum belegbar ist, können Sie es natürlich trotzdem in den Speiseplan einbauen. Alternativ kommt auch Gerstenwasser infrage. Das Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) bestätigt, dass die drei bis sechs Wochen nach der Keimung geernteten Pflänzchen einen höheren Nährstoffgehalt aufweisen und noch keine typische Ähren ausgebildet haben. Allerdings sei die Menge nicht höher als bei frischem Gemüse oder Obst. Der Gehalt könne je nach Produkt auch stark schwanken. Keine Kontrolle haben Verbraucher zudem über unerwünschte Inhaltsstoffe. So können die Halme oder das Pulver mit Krankheitserregern verunreinigt oder mit Pflanzenschutzmitteln belastet sein. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) rät immungeschwächten Personen und Schwangeren deshalb von einem Verzehr ab.

Verwendung von Gerstengras

Leckere Gerstensuppe

Haben Sie Lust auf Gerstengras – Wirkung hin oder her –, bietet sich vor allem die Verwendung in einem Smoothie an. Pur in Wasser eingerührtes Pulver schmeckt sehr "grasig" und trifft nicht jeden Geschmack. Eine Mischung mit Fruchtsaft mildert den Eigengeschmack. Die beliebte Kombination von Gerstengras und Kurkuma – die Wirkung außen vor gelassen – harmoniert mit Milch oder einem Pflanzendrink. Bereiten Sie zum Beispiel eine Goldene Milch daraus zu. Die Halme lassen sich wie Kräuter klein geschnitten im Salat oder auf dem Quarkbrot genießen, auch als Suppengarnitur machen sie sich gut. Probieren Sie doch einmal unser Rezept für eine Gerstensuppe aus und streuen Sie statt Schnittlauchröllchen etwas Gerstengras auf das Gericht.