Ob Holunder, Holler oder Fliederbeere: Die tiefschwarze Frucht ist seit jeher als Heilmittel und vielseitiges Nahrungsmittel bekannt. Vor allem aus dem Saft der Beeren lassen sich viele Gerichte zaubern. Unser Holundersuppe-Rezept ist ein Klassiker aus dem hohen Norden Deutschlands.
4 Portionen
Referenzmenge für einen durchschnittlichen Erwachsenen laut LMIV (8.400 kJ/2.000 kcal)
Energie
Kalorien
Kohlenhydrate
Fett
Eiweiß
Schon Hippokrates und Hildegard von Bingen erkannten die heilsame Wirkung des Holunders. Der Saft der Beeren hat sich als Grippemittel bewährt, da die Inhaltsstoffe der Beere als schweißtreibend, wärmend und fiebersenkend gelten. Gut, dass Holunderbeeren entsaften auch ganz einfach im Kochtopf klappt! Die wärmende Wirkung der Fliederbeere können Sie sich auch mit unserem Holundersuppe-Rezept zunutze machen, auch wenn Sie keinen grippalen Infekt haben. In Friesland, ganz im Norden Deutschlands, wo Herbst und Winter von kaltem und nassem Wetter – im Volksmund Schietwetter – geprägt sind, ist die Fliederbeersuppe äußerst beliebt. Der süß-herbe Geschmack des Gerichts wird hier nicht nur als Nachspeise geschätzt, die Suppe wird auch gerne als Hauptmahlzeit gegessen. Die lockeren Grießklößchen spielen dabei als Sättigungseinlage eine wichtige Rolle. Traditionell wird zur Holunderbeerensuppe auch einfach Zwieback gereicht.
Werfen Sie auch einen Blick auf unsere weiteren, auch extravaganten Rezepte mit Holunder oder bereiten Sie aus den Beeren eine Holundermarmelade zu. Und denken Sie schon im Mai daran: Auch die Blüten des Hollerbusches lassen sich sehr gut in der Küche verwenden. Ob Hollerkücherl als leckerer Snack zum Kaffee oder Holunderblütensirup für erfrischenden Hugo, das fein-süße Aroma der Blüten wird Sie bestimmt begeistern!
Für unser Holundersuppe-Rezept benötigen Sie lediglich den dunklen, intensiven Saft der Beere. Besonders schnell und einfach gelingt das Rezept natürlich, wenn Sie den Saft kaufen. Mehr Spaß macht es allerdings, wenn Sie im Zuge eines kleinen Spaziergangs die Beeren selber sammeln und anschließend entsaften. Holunder ist in Parks und an Waldrändern sehr verbreitet und kann leicht gefunden werden. Ernten Sie die Fliederbeeren erst, wenn Sie eine dunkelviolette bis schwarze Färbung haben. Und Achtung: Holunder ist roh nicht zum Verzehr geeignet. Die rohen Beeren enthalten Sambunigrin, das zu heftigen Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen führen kann. Außerdem schmecken die Früchte roh ziemlich bitter. Durch das Kochen wird das Sambunigrin zersetzt und durch Zugabe von Zucker kann die Beere ihren feinen Geschmack richtig entfalten.
Zum Entsaften streifen Sie die gesammelten und gründlich gereinigten Holunderbeeren mithilfe einer Gabel oder einfach mit den Fingern von den Dolden ab. Tipp: Ziehen Sie hierfür Küchenhandschuhe an, da Holler sehr stark färbt. Anschließend kochen Sie die Beeren mit etwas Zucker kurz auf und seihen sie durch ein Küchentuch ab – fertig.
Mit dem so gewonnenen Saft können Sie neben unserem Holundersuppe-Rezept auch leckere Getränke wie einen heißen Holunderpunsch zubereiten. Einfach pur mit Mineralwasser verdünnt, ergibt der Saft einen erfrischenden Drink nicht nur für Spätsommertage. Ihre Suche nach einer Fruchtsuppenalternative beendet wiederum unser Rezept für Kirschsuppe.