Gibt es einen Unterschied zwischen Heidelbeeren und Blaubeeren?
(Kultur-)Heidelbeeren unterscheiden sich von Blaubeeren, auch wenn das Aussehen der Beeren sehr ähnlich ist. Beide gehören aber zur gleichen Gattung: Vaccinium ist eine Gattung innerhalb der Familie der Heidekrautgewächse (bot. Ericaceae) und die bis zu 500 Arten kommen zum Großteil auf der nördlichen Halbkugel vor. Ihre kleinen dunkelblauen Früchte zeichnen sich durch einen dezent süßlich-beerenartigen Geschmack aus und geben einen dunkelroten Saft ab.
Die beiden Arten, die gerne miteinander zu einer Beere zusammengefasst werden, weisen folgende Merkmale auf:
Die Amerikanische oder Kulturheidelbeere (Vaccinium corymbosum) hat größere Fruchtkörper - bis zu 3 cm, helles Fruchtfleisch, feste Beeren. Kulturheidelbeeren stammen aus Nordamerika und werden dort ähnlich lange wie in Europa die Waldheidelbeeren genutzt. Der große Unterschied zu dieser: Sie färben nicht. Kulturheidelbeeren sind im Inneren nicht blau und selbst die Schale enthält nur wenige Farbstoffe (Anthocyan).
Waldheidelbeeren (Vaccinium myrtillus) habe mit bis zu 1 cm kleinere Früchte sind aufgrund des hohen Farbstoffgehalts innerhalb der Frucht dunkelblau bis lila. Die Art kommt in ganz Europa vor, was an Namen wie dem französischen „myrtille“ oder dem italienischen „mirtillo“ erkennbar ist.Hier ist die Haltbarkeit aufgrund der mangelnden Festigkeit der Früchte jedoch höchst begrenzt. Während Waldheidelbeeren zwischen Juni und September in lichten Wäldern gesammelt werden können, sind Kulturheidelbeeren das ganze Jahr über als Import oder aus heimischer Produktion erhältlich.
In der Regel verzehrt man die Beeren frisch, zum Beispiel mit Milch oder Joghurt, oder bereitet aus ihnen Kompott zu. Mit unserem Heidelbeermarmelade-Rezept können Sie außerdem einen herrlichen Fruchtaufstrich einkochen. In Schweden verwendet man sie für die traditionsreiche Blaubeersuppe. Auch für Kuchen, Pfannkuchen oder verschiedene Süßspeisen wie beispielsweise Blaubeermuffins, Clafoutis oder Blaubeer-Pancakes sind Heidelbeeren gut geeignet. Einem Heidelbeersmoothie geben die dunklen Beeren eine kräftige Farbe und beeriges Aroma. Die druckempfindlichen Beeren sollte man auf einem Teller verteilt lagern und erst vor dem Verzehr kurz abbrausen und dann vorsichtig mit einem Küchentuch trocken tupfen.
Wer Heidelbeeren selber sammeln möchte, sollte sich gut auskennen. Es drohen sonst Verwechselungen mit der sogenannten Rauschbeere oder Trunkelbeere. Diese zählt ebenfalls zur Gattung der Heidelbeeren, kann im Gegensatz zur Heidel- bzw. Blaubeere jedoch Rauschzustände und Vergiftungserscheinungen verursachen.