Lässt Mann der Natur freien Lauf, beschert sie ihm im seltensten Fall einen samtigen Flor aufs Gesicht. Wie Sie Ihren Bart weich machen können, erfahren Sie hier.
Pieken, jucken, kratzen: Eigenschaften, von denen jeder passionierte Bartträger ein schmerzvolles Lied singen kann. Insbesondere beim Küssen bekommt Mann von Welt zu hören, das die stachlige Gesichtsbehaarung ein echter Störfaktor ist. Die schlechte Nachricht: Stoppeln sind aufgrund ihres Durchmessers und ihrer Länge von Natur aus hart – ein Zaubermittel dagegen gibt es leider nicht. Die gute Nachricht: Sind die Haare länger als einen Millimeter, kann man selbst einen 3-Tage-Bart weicher machen. Denn die Ursachen für dicke, widerspenstige und harte Barthaare sind häufig hausgemacht.
Im Laufe ihres Daseins verlieren Barthaare zunehmend an Feuchtigkeit. Der Zustand verschlimmert sich dabei insbesondere durch austrocknende Silikone und Alkohole, die im Bartshampoo häufig enthalten sind. Auch Hitze durch einen Fön oder beim Waschen mit heißem Wasser kann die Trockenheit fördern. Die Folge: Spliss im Bart. Ein weiterer Grund für rauen und drahtigen Bartwuchs ist falsche oder fehlende Pflege. Nachfolgend drei Maßnahmen, um das störrische Haar zu zähmen und gleichzeitig die Haut darunter zu schonen.
Schon seit Jahrhunderten wird Öl als natürliches Pflegemittel verwendet, um die Haare geschmeidiger zu machen. Und auch beim Gesichtsgold bewirkt die organische Flüssigkeit wahre Wunder. Am besten eignet sich dabei natürlich Bartöl, das aufgetragen direkt die Haarfollikel erreicht, sie nährt und von innen heraus weich macht. Adieu, Schuppen, ciao brüchiges Haar!
Wichtiger Nebeneffekt: Das feuchtigkeitsspendende Öl pflegt die meist vernachlässigte Haut unter dem Bart und bekämpft somit auch Juckreiz und Irritationen. Große Wirkung, kleiner Aufwand: Wenn Sie besonders kurze Bartstoppel weich machen wollen, reichen drei bis vier Tropfen, tragen Sie einen Vollbart, darf es auch ein wenig mehr sein. Das Öl dann gleichmäßig im Bart verteilen und die Haarpracht schön durchmassieren.
Zu den wichtigsten Utensilien des kultivierten Bartträgers gehört die Bürste. Sie bringt das Gesichtshaar nicht nur in Form, mit ihr kann Mann das Bartöl auch schön verteilen. Und – jetzt wird es interessant – die Bürste regt die natürlich Talgproduktion an, die dafür sorgt, dass der Vollbart geschmeidig bleibt. Ein Hoch auf Mutter Natur! Aber Obacht: Die kratzigen Borsten können das Gesichtsfell ziemlich strapazieren. Also, Feuer nicht mit Feuer bekämpfen, sondern zärtlich mit der Bürste den Bart kämen. Für die 3-Tage-Bart-Pflege ist das borstige Hilfsmittel allerdings ungeeignet. Hier würde die Borste die teils ungeschützte Haut zu sehr strapazieren – und wirklich viel zu bürsten gibt es bei drei Millimeter langen Stoppeln ohnehin nicht.
Für Kopfhaar und Vollbart – ein Waschmittel reicht, denken Sie? Falsch gedacht! Denn Haare sind nicht gleich Haare. Sie haben unterschiedliche Bedürfnisse und Eigenschaften. Dementsprechend spezifisch sind die Inhaltsstoffe in den Pflegeprodukten. Viele herkömmliche Shampoos entziehen den Haaren den Eigentalg. Schön für die sonst so fettige Mähne, schlecht für die Gesichtsbehaarung, die spröde und brüchig wird. Andersherum stylen Sie Ihre Frisur ja auch nicht mit Bartöl. Also: Machen Sie den Unterschied und greifen Sie lieber zum Bartshampoo oder Bartconditioner. Noch besser: Stellen Sie Ihr Shampoo selbst her!
Zur Anwendung: Zuerst den Bart gut befeuchten und mit warmen Wasser reinigen. Dann das Shampoo gleichmäßig im Bart verteilen, bis Sie vor lauter Schaum als Nikolaus-Doppelgänger durchgehen können. Ihr Werk eine Minute einwirken lassen und dann gründlich ausspülen. Jetzt noch mit einem frischen Handtuch trocken – nicht reiben – und mit Bartöl nachmassieren. Fertig ist der geschmeidige Hingucker-Bart!