Bauchschmerzen und 3-Monats-Koliken beim Baby: Für viele Eltern gehört das zum neuen Alltag mit Säugling dazu. Wir erklären Ihnen, wie Sie die Beschwerden erkennen und lindern – und warum Blähungen und Pickel bei Babys meist harmlos sind.
Ihr kleiner Schatz zieht die Beinchen verzweifelt an seinen Körper heran, drückt sie wieder von sich, schreit, weint und windet sich. Vielleicht fühlt sich das Bäuchlein gebläht an – der Bauch wöblt sich nach außen, lässt sich aber eindrücken – oder Ihr Baby pupst dabei viel. Die letzte Mahlzeit ist etwa 15 bis 20 Minuten her – und die Zufriedenheit der Sättigung weicht lautem Gebrüll. In diesem Fall können Sie ziemlich sicher sein: Ihr Baby ist so unruhig, weil es Blähungen und Bauchschmerzen hat. Dass Babys Blähungen nach dem Stillen oder dem Fläschchen haben, ist keine Seltenheit. Insbesondere die sogenannten Drei-Monats-Koliken sind weit verbreitet. Jetzt ist schnelle Hilfe gefragt, um die Koliken beim Baby zu lindern.
Versuchen Sie es mit einer Bauchmassage, sofern Ihr Baby nicht gerade akute Schmerzen hat und schreit. Ihr Baby liegt auf dem Rücken, Ihre Hände massieren das Bäuchlein sanft um den Nabel herum. Einmal oben, einmal unterhalb des Nabels. Massieren Sie im Uhrzeigersinn, das entspannt Magen und Darm. Weint Ihr Baby und hat starke Schmerzen, umfassen Sie mit einer Hand die Fesseln an den Füßchen, heben die Beine vorsichtig nach oben in Richtung Bauch und arbeiten mit kleinen, kreisenden Bewegungen. Beliebt ist auch der Fliegergriff. Ihr Baby liegt dabei mit dem Bauch nach unten auf Ihrem Arm. Der Kopf befindet sich in der Ellenbogenbeuge, die Ärmchen und Beinchen hängen entspannt nach unten. Es ist auch möglich, Ihrem Baby vor dem Stillen oder dem Fläschchen einige Schlückchen Fencheltee zu geben, den Sie vorher abgedeckt ziehen lassen. Stillen Sie, so lohnt es sich, darauf zu achten, worauf Sie mit Unverträglichkeiten reagieren. Zwiebeln, Lauch oder Bohnen sorgen bei Ihnen für Bauchschmerzen? Dann geht es Ihrem von Koliken geplagten Baby möglicherweise nicht anders. Übrigens: Weitere wissenswerte Infos rund um Muttermilch & Co. erfahren Sie im Themenbereich Stillen und Stillprobleme.
Hat Ihr Baby kleine Pickel im Gesicht, handelt es sich in der Regel um die sogenannte Neugeborenenakne. Die kleinen Pusteln treten circa drei bis vier Wochen nach der Geburt auf und befinden sich im Gesicht oder auf dem Dekolletee. Seien Sie jedoch unbesorgt: Die Babyakne ist Folge der hormonellen Umstellung nach der Geburt und betrifft vor allem Jungs. Die Pickel verschwinden normalerweise nach einigen Wochen von alleine wieder – und sind eine natürliche, ungefährliche Reaktion des Körpers. Sie haben nichts mit einer Unverträglichkeit auf Muttermilch oder Milchpulver zu tun. Sind Sie unsicher, ob Ihr Baby tatsächlich Akne hat, so gibt Ihnen Ihre Hebamme im Zweifelsfall rasch Rückmeldung und kann in diesem Fall für Entwarnung sorgen.
Scharf begrenzte, rote Quaddeln auf der Haut und ein von Juckreiz geplagtes Kind: So sehen die Symptome einer Nesselsucht aus. Ist Ihr Baby bereits älter und isst abends im Rahmen der Beikost einen Milch-Getreide-Brei, kann eine Unverträglichkeit auf Kuhmilcheiweiß dahinterstecken. Ihr Baby reagiert dann mit diesem allergischen Ausschlag auf die darin angerührte Milch. Diese Unverträglichkeit kann übrigens auch schon bei Flaschennahrung aufgrund des Kuhmilchpulvers auftreten. Ob Ihr Kind tatsächlich eine solche Nahrungsmittelallergie aufweist, sollten Sie mit Ihrem Kinderarzt besprechen. Grundsätzlich können hinter einer Nesselsucht aber auch andere Ursachen, beispielsweise Insektenstiche oder bestimmte Arzneimittel stecken. Sind andere Nahrungsmittel der Übeltäter, gilt es, diese ausfindig zu machen und möglichst vom Speiseplan zu streichen. Häufig sind Erdbeeren, Citrusfrüchte oder Tomaten für eine Nesselsucht verantwortlich.