Kann frisches Brot Bauchschmerzen verursachen?
Wenn frisches Brot Bauchschmerzen verursacht, liegt das in der Regel nicht am Gebäck selbst. Die Hefe im Teig geht nach dem Backen nicht weiter auf und führt deshalb im Verdauungstrakt auch nicht zu Gärprozessen, Blähungen und Verdauungsbeschwerden. Vielmehr kann frisches Brot durch zu schnelles Essen zu Bauchschmerzen führen. Denn das warme Gebäck duftet und schmeckt sehr appetitlich, wenn es gerade aus dem Ofen kommt.
Die Warnung, dass frisches Brot Bauchschmerzen verursacht, wird daher auch auf die Nahrungsmittelknappheit der Kriegs- und Nachkriegszeit zurückgeführt. Der frische Duft verleitete bei großem Hunger dazu, das Brot besonders hastig zu essen. In der Folge werden die Bissen häufig nicht richtig gekaut und beim Essen viel Luft verschluckt. Empfindliche Menschen, die zu Magen- oder Darmbeschwerden neigen, können dadurch Blähungen bekommen und unter schmerzhaftem Magendrücken und Völlegefühl leiden.
Älteres Brot ist härter und muss gründlich gekaut werden, bevor es hinuntergeschluckt werden kann. Daher kommt es bereits stärker zerkleinert und mit weniger Luft in den Verdauungstrakt, der infolgedessen weniger Arbeit hat. Wer frisches Brot und ofenwarmen Kuchen ausgiebig kaut und sich beim Verzehr Zeit lässt, dürfte damit ebenso wenige Probleme haben.
Anders verhält es sich übrigens bei rohem Brot- oder Kuchenteig. Sind darin Backtriebmittel wie Hefe und Backpulver enthalten, können diese im Magen Kohlendioxid produzieren. Das ist zwar nicht gesundheitsgefährdend, führt aber zu Blähungen und Bauchschmerzen.