Was ist ein Garagenwein?
Garagenweine sind in der Regel vielfach preisgekrönte und entsprechend teure Erzeugnisse von sehr kleinen Weingütern. Die Rebfläche beträgt meist nur etwa zwei Hektar. So lässt sie sich mitunter von einer einzelnen Person bewirtschaften. Garagenweine zeichnen sich vor allem dadurch aus, dass sehr reife Trauben verwendet werden, die Konzentration des Mostes besonders hoch ist und dass sie in Barrique-Fässern reifen.
Die geringen Erträge, die Bereitschaft, einen hohen finanziellen Aufwand zu stemmen, und der Ehrgeiz der verantwortlichen Winzer sind die Grundlage der hohen Qualität der Garagenweine. Meist handelt es sich bei den Betreibern solcher Weingüter um wohlhabende Privatpersonen, die den Weinanbau als Hobby betreiben. Merlot und Cabernet Sauvignon zählen zu den typischen Rebsorten für die besonderen Weine.
Wie bekommt man einen Garagenwein?
Im normalen Handel werden Garagenweine nicht angeboten. Da es sich um begehrte Sammlerstücke von Weinliebhabern handelt, werden sie stattdessen meist in Auktionshäusern gehandelt. Einzelne Flaschen – ganz gleich ob Rotwein oder Weißwein – wechseln hier nicht selten für mehrere Tausend Euro den Besitzer. Garagenweine stehen hoch im Kurs, weil sie einerseits bei Verkostungen regelmäßig mit Preisen ausgezeichnet werden, andererseits haben sie aufgrund der kleinen Produktionsmenge einen Seltenheitswert.
Ursprung des Garagenweins
Das Phänomen des Garagenweins geht wahrscheinlich auf die frühen 1990er-Jahre zurück. In den wohlhabenderen Kreisen waren private Weingüter ein gefragtes Luxusgut. Unklar ist jedoch, ob der Begriff ursprünglich aus den USA oder aus Frankreich stammt: In der US-Variante wird der Begriff auf die zahlreichen Kreativwerkstätten der 70er- und 80er-Jahre zurückgeführt, die in privaten Garagen untergebracht waren. In solchen Garagen liegt beispielsweise auch der Ursprung der Software-Giganten Microsoft oder Apple. In der französischen Erklärung wird der Begriff "vin de garage" darauf zurückgeführt, dass die gesamte Produktion der sogenannten "micro chateaux" in einer Garage Platz finden würde. In Israel hat sich überdies bereits in den 1980er-Jahren eine Weinkultur entwickelt, die der der Garagenweine sehr ähnlich ist. Allerdings werden die Weine hier "Boutiqueweine" genannt.
Weitere besondere Weine, die nicht ganz so teuer sind wie Garagenweine, sind etwa Cuvée-Weine. Wenn Sie mehr über die deutsche Weinkultur erfahren wollen, können Sie sich über die größten Weinanbaugebiete Deutschlands informieren.