Was sind klimakterische Früchte?
Die Bezeichnung klimakterisch steht für Sorten, die nach der Ernte noch nachreifen. Dafür müssen die Früchte am Baum oder Strauch zuvor aber eine gewisse Mindest- oder Pflückreife erreicht haben. Zu den Sorten, die nach der Ernte nachreifen, zählen unter anderem Äpfel, Aprikosen, Avocados, Bananen, Birnen, Feigen, Mangos, Nektarinen, Pfirsiche, Pflaumen und Tomaten.
Keine klimakterischen Früchte sind dagegen zum Beispiel Ananas, Brombeeren, Erdbeeren, Himbeeren, Kirschen, Litschi, Trauben und Zitrusfrüchte. Man sollte diese Früchte daher nicht im unreifen Zustand kaufen. Erdbeeren oder Himbeeren zum Beispiel färben nach der Ernte noch leicht nach. Der Zuckergehalt innerhalb der Frucht bleibt jedoch nach der Ernte konstant.
Bei klimakterischen Sorten wird innerhalb der Früchte auch noch nach der Ernte gespeicherte Stärke durch Stoffwechselvorgänge in Fruchtzucker umgewandelt. Somit entsteht zum Beispiel bei Äpfeln oder Tomaten das ausgewogene Zucker-Säure-Verhältnis, das maßgeblich für den Geschmack der Früchte verantwortlich ist.
Wichtig für den Nachreifungsprozess der klimakterischen Sorten ist das natürliche Pflanzenhormon Ethylen. Ethylen wird von den Früchten während der Reife oder bei Verletzung der Früchte abgegeben. Das Pflanzenhormon beeinflusst auch umliegende Früchte. Demnach fördert ein reifender Apfel die Reifung von anderen Äpfeln.
Dieser Prozess funktioniert aber auch über Artgrenzen hinweg. So lässt sich der Reifeprozess von Bananen, Avocados oder Kiwis beschleunigen, wenn man sie neben ein paar reife Äpfel legt. Vorsicht gilt, wenn Sie klimakterische Früchte neben bereits sehr reifem Obst lagern: Es verdirbt dann sehr schnell.