Was zeichnet den Schwarzriesling aus?
Trotz seines Namens handelt es sich bei Schwarzriesling eigentlich um einen Mutanten des Spätburgunders. Nur den Wuchs, die Traubenform und die späte Reife hat die Rotweinsorte mit der weißen Rebsorte Riesling gemeinsam. Der aus dem Burgund stammende Schwarzriesling ist auch als Müllerrebe oder Pinot Meunier bekannt – diese Namen leiten sich von den behaarten Triebspitzen und Blättern der Rebe ab. Sie sehen aus, als seien sie mit Mehl bestäubt.
Aus der Schwarzrieslingtraube gekelterter Wein zeichnet sich durch eine rubin- bis ziegelrote Farbe aus. Sein fruchtiges Aroma ähnelt dem des Spätburgunders und weist Noten von Brombeere, Waldbeere, Himbeere und Erdbeere sowie Kirsche, Pflaume oder Rauch auf. Schwarzriesling wird unterschiedlich ausgebaut, es gibt daher fruchtsüße und eher trockene Varianten.
Kräftiger Schwarzriesling harmoniert sehr gut mit deftigen Fleischgerichten wie zum Beispiel Braten vom Schwein oder Lamm. Auch mit mildem Käse bildet Schwarzriesling eine harmonische Kombination. Allgemein kann der Rotwein mit ähnlichen Speisen kombiniert werden wie sein Verwandter der Spätburgunder. In seinem Hauptanbaugebiet Württemberg wird Schwarzriesling häufig als „Dämmerschoppen“ genossen, also in geselliger Runde am späten Nachmittag oder Abend.
Schwarzriesling ist aufgrund seines späten Austriebs wenig frostempfindlich und stellt zudem geringe Ansprüche an Boden und Klima. In Deutschland sind etwa 2.100 Hektar mit der Rotweinsorte bestellt, das entspricht rund 2,1 Prozent der Gesamtrebfläche. Über 70 Prozent der Anbaufläche liegen im Weinbaugebiet Württemberg. Weitere Anbaugebiete in Deutschland finden sich in Baden, in der Pfalz und in Franken.
Außerhalb Deutschlands wird Schwarzriesling unter anderem in Frankreich angebaut. Ein wichtiges französisches Anbaugebiet ist zum Beispiel die Champagne. Hier sind etwa 11.300 Hektar – circa 30 Prozent der Rebfläche – mit Schwarzriesling bestellt. Schwarzriesling zählt neben Spätburgunder und Chardonnay zu den drei Grundrebsorten, aus denen der edle Champagner hergestellt wird. Darüber hinaus wird die rote Rebsorte in Australien sowie in den nordamerikanischen Anbaugebieten Kalifornien, Oregon, Pennsylvania und Maryland angebaut.