Wer hat die Currywurst erfunden?
Sowohl Berlin als auch Hamburg behaupten, die Currywurst erfunden zu haben. Ein Patent angemeldet hat jedoch lediglich Herta Heuwer aus Berlin, die die Currywurst im Jahr 1949 erfunden haben soll. Angeblich habe sie sich in ihrer Imbissbude am Stuttgarter Platz eines Tages so gelangweilt, dass sie anfing, mit Tomatenmark und Gewürzen eine Soße zu kreieren. Sie schnitt eine Brühwurst in Stücke und garnierte diese mit ihrer Tomatensoße, die sie zehn Jahre später unter dem Namen „Chillup“ patentieren ließ. Das Rezept soll sie allerdings mit ins Grab genommen haben. In Berlin gibt es außerdem das Deutsche Currywurst Museum, das über Geschichte, Legenden und Wissenswertes rund um den beliebten Snack informiert.
Für die Hamburger Version spricht vor allem die Novelle von Uwe Timm „Die Entdeckung der Currywurst“. Darin erzählt er die Geschichte der fiktiven Protagonistin Lena Brücker, die sich nach dem Zweiten Weltkrieg und einer tragischen Liebe zu einem Deserteur mit einer Imbissbude selbstständig macht – und schließlich die erste Currywurst zubereitet. Der Autor will jedenfalls bereits 1947 am Hamburger Großneumarkt am Imbissstand einer Frau eine Currywurst gegessen haben.
Ob nun aus Hamburg, Berlin, dem Ruhrgebiet oder einem anderen Teil Deutschlands – die Wurst mit der würzigen Soße ist aus den Kantinen und Imbissbuden der Bundesrepublik nicht wegzudenken. Dabei gibt es die unterschiedlichsten Zubereitungsmöglichkeiten. Die einen verwenden eine Bratwurst mit, manche ohne Darm, andere wiederum bevorzugen eine Bockwurst. Auch gepökelte oder geräucherte Würste werden gern zu dem Snack verarbeitet. Gemein ist ihnen, dass sie in der Regel geschnitten serviert wird.
Das wahre Geheimnis der verschiedenen Currywürste liegt jedoch in der Soße, für die wahrscheinlich jeder Hersteller sein eigenes, streng vertrauliches Rezept hat. Als Grundlage dient meist Tomatenketchup oder Tomatenmark sowie Currypulver. Für Menschen, die gern scharf essen, gibt es Soßen mit viel Chilipulver oder Cayennepfeffer, aber auch mildere Varianten sind möglich.
Als fester Bestandteil der deutschen Küche ist die Currywurst inzwischen längst Kult – ganz gleich, welche Stadt sie zuerst erfunden hat. So wird ihr traditionell am Ende nahezu jeder Kölner „Tatort“-Folge ein Denkmal gesetzt, wenn die beiden Kommissare sich an ihrer Lieblings-Imbissbude mit Blick auf den Kölner Dom treffen.