Wie wird die Johannisbrotfrucht genutzt?
Der Johannisbrotbaum stammt vermutlich aus dem Mittelmeerraum sowie der Region Vorderasien. Dort wächst er auch heute noch und hat eine große kulinarische Bedeutung und Tradition. Seine Frucht wird zu den Hülsenfrüchten gezählt. Die reife Johannisbrotfrucht besteht aus braunen Schoten, mit einer Länge von 10 bis 30 Zentimetern. Das Fruchtfleisch in der Hülse wird Carob genannt. Es ist rötlich oder hellbraun und enthält kleine, dunkle Kerne. Das Carob weist ein süßes Aroma mit einer bitteren Note auf, das ein wenig an Lakritz erinnert.
Hierzulande ist die Frucht eher unbekannt und wird entsprechend selten angeboten. Nur ab und zu finden sich Produkte im Handel, die aus der Johannisbrotfrucht hergestellt werden: darunter Saft, Likör sowie eine Art Kakaopulver aus Carob. Bekannter ist hingegen das Johannisbrotkernmehl, das für die Herstellung sehr vieler Lebensmittel verwendet wird. In ihren Herkunftsländern findet die Frucht noch viele weitere Verwendungszwecke.
• Das Fruchtfleisch kann ganz einfach roh verzehrt werden. In den Herkunftsländern des Johannisbrotbaums wird es gerne getrocknet gegessen. Hierfür verbleiben die reifen Hülsen einfach so lange am Baum, bis das eigentlich weiche Fruchtfleisch getrocknet ist. Anschließend sind die Früchte besonders lange haltbar. Außer dem Fruchtfleisch ist auch die Hülse essbar, sie kann jedoch etwas zäh oder hart sein.
• Aus dem gerösteten Fruchtfleisch wird das sogenannte Carobpulver gemahlen. Es wird ähnlich wie Kakaopulver verwendet und dient als Basis von Getränken oder zum Backen. Auch süße Brotaufstriche werden daraus hergestellt. Der Geschmack des Pulvers erinnert an Kakao, ist jedoch weniger bitter.
• Aus dem gepressten Fruchtfleisch werden außerdem verschiedene flüssige Lebensmittel hergestellt, beispielsweise Saft, Sirup sowie eine Art „Honig“. Durch Vergärung lassen sich auch alkoholische Getränke aus der Johannisbrotfrucht gewinnen.
• Die Kerne werden ebenfalls verwendet. Aus ihnen wird das Johannisbrotkernmehl gemahlen. Es ist hierzulande weit verbreitet und wird in vielen Lebensmitteln als Verdickungsmittel verwendet, beispielsweise in Soßen, Suppen, Puddings sowie in glutenfreiem Brot.