Glaubt man den Werbeversprechen mancher Hersteller von Kapseln und Tees, entfaltet Kurkuma eine Wirkung gegen und für fast alles. Nicht immer sind die vollmundigen Behauptungen wissenschaftlich belegt. Lesen Sie, wie gesund Kurkuma wirklich ist.
Geht man der Wirkung von Kurkuma auf den Grund, ist zunächst zwischen dem Gewürz und Nahrungsergänzungsmitteln zu unterscheiden. Als Pulver oder frische Wurzel im Essen verwendet, spricht nichts gegen den Genuss der intensiv safrangelben Kurkuma. Die Wurzel verleiht Speisen und Getränken ein exotisches, leicht bitteres Aroma und wird in aller Regel gut vertragen. Lediglich vereinzelt können allergische Reaktionen auftreten. Der farbgebende Inhaltsstoff Curcumin hat einen positiven Effekt auf die Verdauung und lindert Blähungen und Völlegefühl. Diese nachweisliche Wirkung von Kurkuma macht sich die traditionelle indische Heilkunde seit Jahrtausenden zunutze, etwa im ayurvedischen Getränk Goldene Milch. Darüber hinaus sollen Nahrungsergänzungsmittel mit Kurkuma eine Wirkung beim Abnehmen und gegen Entzündungen entfalten. Bei Krebs, Gelenkbeschwerden und Alzheimer sollen sie helfen – beziehungsweise diesen Erkrankungen vorbeugen und als Schönheitselixier dienen.
Tatsächlich konnten in Laborversuchen und einigen klinischen Studien positive Effekte beobachtet werden. Allerdings lässt sich daraus nach aktuellem wissenschaftlichem Stand kein evidenzbasierter Nachweis einer Wirkung von Kurkuma oder genauer Curcumin ableiten. Bis auf die Linderung leichter Verdauungsbeschwerden ist eine Wirkung beim Menschen unbewiesen und Sie können sich die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln mit Kurkuma getrost sparen. Zumal es zu einer Wechselwirkung mit bestimmten Medikamenten wie etwa Blutverdünnern kommen kann. Wer Arzneien einnimmt, sollte sich auf jeden Fall zuerst mit seinem Arzt besprechen, bevor er zum Supplement greift. Leiden Sie an Gallensteinen oder sind schwanger, raten Experten von einer Kurkuma-Einnahme in Form von Nahrungsergänzungsmitteln generell ab.
Gegen den Genuss eines Kurkuma Latte, Ingwer- oder Kurkuma-Shots, Goldener Milch, Kurkuma-Tees oder Kurkuma als Gewürz spricht nichts. Sie können auch eine äußerliche Anwendung von Schönheitsmitteln mit Gelbwurz ausprobieren, hier kann Kurkuma eine pflegende Wirkung auf Haare und Haut haben. Wunderdinge sollten Sie jedoch nicht erwarten. Um unerwünschte Nebenwirkungen wie Allergien, Übelkeit oder Durchfall auszuschließen, sollten Sie nicht zu viel Kurkuma auf einmal konsumieren und die Dosierung langsam steigern. Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind bis zu drei Gramm Kurkumapulver täglich unbedenklich. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) empfiehlt, eine Menge von 2 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht nicht zu überschreiten. Bedenken Sie bei der Dosis und Wirkung von Kurkuma, dass es auch Bestandteil der Gewürzmischung Curry ist und in Gerichten wie indischem Goan Curry zum Einsatz kommt.