Sie denken über eine vegetarische Ernährung für Ihr Baby nach oder möchten sich informieren, wie Kinder vegan ernährt werden können? Wir haben wichtige Empfehlungen und Tipps für Sie – damit Sie über die Möglichkeiten vegetarischer oder veganer Babyernährung informiert sind.
Fleischlos essen – gerade bei der Babyernährung ist das zunächst kein Problem. Denn wenn Eltern circa um den sechsten Monat herum die Beikost einführen, starten diese normalerweise mit einem Babybrei, der vegetarisch ist. Die erste Beikost besteht hauptsächlich aus Gemüse wie Karotten, Kürbis, Pastinake oder Zucchini. Dieser Gemüsebrei für Ihr Baby kommt mittags auf den Tisch, zum Beispiel als leckerer Pastinaken-Möhren-Brei. Nicht-Vegetarier setzen nach der Einführung von verschiedenen Gemüsesorten auf Brei-Rezepte, bei denen die Babyernährung um Fleisch erweitert wird. Der Grund: Eisenreiche Beikost ist für Babys besonders wichtig. Im zweiten Lebenshalbjahr ist der Bedarf an Eisen höher als sonst im Leben. Und das Eisen aus Fleisch wird ideal vom Körper aufgenommen. Aber wie oft sollte ein Baby Fleisch essen? Als allgemeine Empfehlung zur Deckung des Bedarfs gelten für eine gesunde Babyernährung zwei bis dreimal pro Woche rund 30 Gramm mageres Fleisch.
Wer auf Fleisch verzichtet und sein Baby vegetarisch ernähren möchte, muss – für eine ausreichende Eisenversorgung – auf Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte und Obst sowie Gemüse mit einem hohen Vitamin-C-Gehalt (Spinat, Paprika, Brokkoli) achten. Nur so ist ein Eisenmangel für Vegetarier zu verhindern: Denn Vitamin C verbessert die Aufnahme von Eisen. Bereiten Sie also beispielsweise einen Gemüse-Kartoffel-Getreide-Brei für Ihr Baby zu und geben Sie diesem ein Vitamin-C-reiches Obstpüree aus Orangen hinzu. Um für Ihr Baby eine vegetarische Ernährung ohne Mangel an Vitaminen und Nährstoffen sicherzustellen, sollten Sie vorher unbedingt mit Ihrem Kinderarzt sprechen und ihn nach Möglichkeit um einen speziellen, vegetarischen Beikostplan für Ihr Baby bitten.
Die Ernährung eines Säuglings ist von Haus aus nicht vegan – denn Babys trinken entweder Muttermilch oder, als Ersatz, eine geeignete Pre-Nahrung. Für die spätere Babyernährung sind unter anderem Eisen, Zink, Jod, Kalzium, Vitamin D, Vitamin B2, Vitamin B12 sowie Omega-3-Fettsäuren von zentraler Bedeutung. Fehlt zum Beispiel Zink, kann das bei Kindern die Zell- und Wachstumsprozesse verlangsamen. Omega-3-Fettsäuren dagegen sind unverzichtbar für die Entwicklung des Gehirns und der Augen. Ob Kuhmilch, Fisch oder Eier: All diese nicht-veganen Produkte enthalten wichtige Nährstoffe für Ihr Baby. Wenn Sie generell auf tierische Produkte verzichten möchten, sollten Sie Rücksprache mit Ihrem Kinderarzt und Ihrer Hebamme halten. Von einer eigenmächtig zusammengestellten, veganen Babyernährung mit Hafermilch, Mandelmilch oder Sojamilch als Ersatz wird insgesamt tendenziell abgeraten. Natürlich können Sie sich vorab informieren, welche Lebensmittel im Idealfall welche Vitamine und Nährstoffe ersetzen können – doch eine ärztliche Abstimmung hilft Ihnen, auf der sicheren Seite zu sein. Und es langfristig zu bleiben.
Obst hat einen Vorteil: Es ist vegan und vegetarisch – und gehört zu einer abwechslungsreichen Babyernährung dazu. Starten Sie mit milden Obstsorten, die wenig Fruchtsäure enthalten. Im Alter von sechs bis sieben Monaten dürfen Sie Ihrem Baby gerne kleine Stücke Banane, geschälten Pfirsich oder zum Beispiel ein Stückchen geschälte Aprikose oder Birne geben. Beerenobst ist dagegen erst für ältere Babys geeignet, weil es eher als allergen eingestuft wird und die Gefahr besteht, sich zu verschlucken. Mit etwa zehn Monaten vertragen die meisten Kinder Erdbeeren, Johannisbeeren, Himbeeren oder Heidelbeeren aber bereits gut – und essen das vitaminreiche Obst meist sehr gerne.