Schmatzen, Schreien, Lächeln, Brabbeln: Geht es um das Thema Babysprache, so sind die Signale unserer kleinsten Erdenbürger ebenso vielseitig wie spannend. Wir geben Ihnen einen Überblick, damit Sie die Bedürfnisse Ihres Babys besser deuten und verstehen können.
So unterschiedlich und einmalig jedes Baby ist: Geht es um gewisse Signale, ähneln sich Kinder auf der ganzen Welt. Für Sie als Eltern ist das eine gute Nachricht – denn so können Sie lernen, die Babysprache zu deuten und zu verstehen. Ihr Baby fasst sich ans Ohr? Keine Sorge: Ist es fit, dann steckt dahinter normalerweise kein Vorbote einer Mittelohrentzündung. Babys machen das zum Beispiel, wenn sie müde sind. Auch Überforderung oder Stress kann zu dieser Geste führen. Sorgen Sie dann für eine Ruhepause in einer möglichst reizarmen Umgebung. Das kann ebenso helfen, wenn Ihr Baby quengelt und den ganzen Tag unruhig ist.
Das Baby lutscht an der Hand, dreht den Kopf hin und her und schmatzt dabei womöglich? Dann ist es wahrscheinlich hungrig. Lutscht es nur an der Hand, ist aber satt, so teilt es Ihnen am ehesten mit: “Ich bin müde.” Säuglinge nutzen diese Geste jedoch auch, um sich selbst zu beruhigen. Übrigens: Seien Sie unbesorgt, wenn Ihr Kind ein bestimmtes Verhalten rhythmisch wiederholt. Das schenkt ihm Sicherheit. Gerade bei Stress, Reizüberflutung oder Überforderung neigen Babys zu Wiederholungen und eigenen Methoden, die der Selbstberuhigung dienen.
Wenn Ihr Baby den Rücken durchdrückt, können Sie meist von Bauchschmerzen ausgehen – vor allem, wenn es darüber hinaus die Beinchen anzieht und schreit. Unterstützen Sie Ihr Kind, indem Sie es beispielsweise im Fliegergriff mit dem Bauch nach unten auf Ihrem Arm halten. Eine weitere Deutung für den durchgedrückten Rücken ist Frust und Unwohlsein. Hier kann es helfen, das Baby in eine andere Position zu bringen.
Wenn Ihr Baby dagegen viel strampelt, achten Sie am besten auf das Verhalten. Es lacht und jauchzt dabei oder wedelt wild mit den Armen? Prima, dann ist es glücklich. Ist es unruhig und quengelig, können zum Beispiel Blähungen dahinterstecken. Sie kennen Ihr Baby am besten! Und manchmal bedeutet das Strampeln schlichtweg überhaupt nichts – oder ist einfach Ausdruck von Bewegungsdrang.
Ihr Baby schreit beim Essen? Dann ist es entweder bereits so hungrig, dass es nicht schnell genug gehen kann, oder es schluckt beim Trinken Luft, die wiederum zu Bauchschmerzen führt.
Wenn Ihr Baby am Anfang übrigens eines nicht kann, dann ist das lächeln. In der ersten Wochen zeigt sich – vor allem im Schlaf – nur das sogenannte Engelslächeln. Es handelt sich um eine Muskelbewegung: Das Baby lächelt nicht bewusst. Das soziale Lächeln stellt sich mit etwa zwei Monaten ein. Aber ab wann lachen Babys bewusst? Das dauert circa vier bis fünf Monate. Dann können Sie sich auf lautes, glucksendes Lachen freuen – das aus tiefsten Kinderherzen kommt.
Ab wann brabbeln Babys? In den ersten Lebensmonaten beginnt nahezu jedes Baby, die Laute seiner Umgebung zu imitieren. Es brabbelt und gibt Geräusche von sich, um auf sich aufmerksam zu machen – und Sie als Eltern dürfen gerne darauf eingehen. Ob Sie dabei normal sprechen oder auf die Ammensprache ausweichen, entscheiden Sie. Die Australierin Priscilla Dunstan machte bei Neugeborenen bis zu 12 Wochen sogar fünf bestimmte Laute aus, die in der Dunstan-Babysprache zusammengefasst wurden. Diese sollen Hunger, Bauchschmerzen, Müdigkeit, Unwohlsein und das Bedürfnis, aufstoßen zu müssen, signalisieren. Ob fröhliches Brabbeln oder typischer “Bauchwehton”: Sie als Eltern lernen am schnellsten, was Ihnen Ihr Baby mitteilen möchte. Schon nach wenigen Wochen werden Sie staunen, wie gut Sie die Bedürfnisse unterscheiden können.
Auch wann ein Baby sprechen kann, ist unterschiedlich. Während die einen mit sieben Monaten “Mama” sagen, brauchen andere Kinder länger. Ab wann können Babys sprechen – das lässt sich nicht pauschal beantworten. Sollten Sie sich Sorgen machen um die Entwicklung Ihres Kindes und hier Zweifel haben, so lohnt es sich in jedem Fall, den Kinderarzt oder Ihre Hebamme zu fragen.