Beginnt im Herbst die Saison, liegen sie wieder in allen möglichen Farben und Formen in den Regalen: Kürbisse! Doch was lecker aussieht, ist nicht immer essbar. Wie Sie Speisekürbisse von ungenießbaren Sorten unterscheiden, erfahren Sie hier.
Nicht alle der rund 800 Kürbisgewächse, die es weltweit gibt, sind für den Verzehr geeignet. Dazu zählen auch die eigens für Dekorationszwecke gezüchteten Zierkürbisse, die im Herbst angeboten werden. Die meist kleinen, oft warzigen und auffällig geformten Sorten enthalten giftige Bitterstoffe (Cucurbitacine). Sie greifen die Schleimhäute im Magen-Darm-Trakt an und lösen starke Bauchkrämpfe, Übelkeit und Durchfall aus. Im schlimmsten Fall kann eine Vergiftung tödlich enden. Bekannte Sorten der perfekt für eine herbstliche Tischdeko geeigneten Exemplare sind beispielsweise der birnenförmige, gekrümmte Schwanenhals, Flaschenkürbisse und Bicolor Spoon. Diese Kürbisse sollten Sie nie essen: Cucurbitacine sind hitzebeständig und lassen sich auch nicht neutralisieren, wenn Sie den Kürbis kochen. Eine Ausnahme bildet die Sorte Bischofsmütze bzw. Türkenturban: Bei der wulstigen Frucht ist nur die Schale ungenießbar, das Fruchtfleisch können Sie verzehren.
Im Handel sind Zierkürbisse als nicht essbar gekennzeichnet. Anders sieht es aus, wenn Sie Kürbis aus dem eigenen Garten, von Freunden oder Straßenständen beziehen. Hier ist nicht immer auf den ersten Blick erkennbar, ob sie ungiftig sind. Haben Sie Zweifel, sollten Sie ein ganz kleines Stück vom rohen Fruchtfleisch probieren: Schmeckt es bitter, verwenden Sie den Kürbis besser nur als Tischschmuck. Bei der Frage, ob die Schale der Kürbisse essbar ist oder nicht, gilt: Hokkaido und Patisson können Sie problemlos mit Hülle zubereiten. Beim Butternut und Muskatkürbis ist sie zwar genießbar, aber sehr hart – hier kommt es auf die Garzeit an, ob Sie die Schale entfernen sollten oder nicht. Für Suppen oder unser Butternusskürbis-Rezept für den Ofen kann die Hülle dranbleiben. Der Spaghettikürbis lässt sich komplett verarbeiten, wenn Sie die Schale einstechen. Immer schälen sollten Sie den Buttercup-Kürbis.
Die Verarbeitung von Sorten mit harter Schale ist nicht immer ganz einfach. Ein scharfes Messer mit Wellenschliff hilft beim Halbieren, die Brotschneidemaschine beim Zerteilen in kleinere Stücke. Diese lassen sich am einfachsten im Backofen garen und anschließend wie für unser Kürbis-Muffins-Rezept pürieren. Bei mit Schale essbaren Kürbissorten wie dem Butternut lassen sich die Hälften auch gut füllen und im Ganzen backen. Muss die Schale ab, schneiden Sie am besten zunächst die Enden des Kürbisses weg, sodass er fest auf dem Schneidebrett steht. Danach können Sie die Hülle bahnenweise von oben nach unten mit einem Messer abtrennen. Die Kerne sind übrigens zu schade zum Wegwerfen: Sie schmecken getrocknet und geröstet wunderbar in Salaten, Suppen oder einfach zum Knabbern.