Eine gesunde Ernährung umfasst möglichst viele Nährstoffe aus frischem Gemüse, das ist eine Binsenweisheit. Im hektischen Alltag fehlt uns aber oft die Zeit zum Einkaufen und Kochen von Brokkoli, Zucchini und Co. Greens versprechen Abhilfe.
Ob roh oder gekocht, Gemüse ist ein gesunder Genuss: Das gilt aber nur, wenn es nicht aus der Dose, sondern frisch auf den Tisch kommt. Dann ist der Geschmack am besten und die guten Inhaltsstoffe wie Vitamine, Mineralien und Spurenelemente bleiben erhalten.
Die meisten Menschen haben aber schlichtweg nicht die Zeit, täglich einzukaufen und die Vielfalt der Gemüse-Rezepte zu entdecken. Aus diesem Grund wurden schnelle Nährstofflieferanten wie der Smoothie erfunden, der zumindest die Verarbeitung von Gemüse und Obst beschleunigt.
Auch Greens folgen diesem Trend: Das Gemüsepulver wird als Superfood vermarktet, das wertvolle Inhaltsstoffe in konzentrierter Form auf einfache Weise zur Verfügung stellt.
Tatsächlich ist der Gehalt an Nährstoffen in getrocknetem Gemüse oft höher als im frischen Lebensmittel. Da liegt es nahe, Blattgemüse, Algen wie Spirulina oder Chlorella und andere Grünpflanzen zu trocknen und zu einem Pulver zu vermahlen, um das Optimum an Vitalstoffen aus ihnen herauszuholen.
Gerade in der Sport- und Fitness-Szene werden Greens als ultimative Superfoods vermarktet. Da sie kalorienarm sind, sollen sie beim Abnehmen und Gewichthalten helfen. Die Anwendung ist denkbar einfach: Ein oder zwei Esslöffel unter das Essen oder in ein Getränk mischen und schon ist die Tagesration an Gemüse konsumiert.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) sieht Greens trotzdem kritisch, da sie als Nahrungsergänzungsmittel keiner Kontrolle der Inhaltsstoffe unterliegen. So fehlten Angaben über die genauen Mengen der Vitalstoffe, die Herkunft der Zutaten, den Verarbeitungsprozess und etwaige Zusatzstoffe. Dadurch bestehe die Gefahr, dass manche Vitamine überdosiert werden könnten und Schadstoffe wie Pestizide in den Greens enthalten sind. Auch ist der DGE zufolge die Bioverfügbarkeit, also die Verwertbarkeit der Inhaltsstoffe im Körper und der daraus resultierende gesundheitliche Nutzen nicht wissenschaftlich nachgewiesen.
Die DGE empfiehlt deshalb, frischem Gemüse den Vorzug vor Greens zu geben: Am besten saisonalen Erzeugnissen oder Gemüse aus dem eigenen Garten. In dieser Form liefert die Pflanzenkost die ganze Vielfalt der Vitalstoffe inklusive wichtiger Ballaststoffe, schmeckt und sättigt. Als Richtlinie für die Menge empfiehlt die DGE die 5-am-Tag-Regel, also fünf Portionen Gemüse und Obst am Tag. Möchten Sie die Vorteile von Greens im Hinblick auf Verfügbarkeit und Anwendung nutzen, können Sie das Gemüsepulver auch einfach selber herstellen. Dazu zerkleinern Sie Gemüse wie Pastinaken, Karotten, Sellerie und Lauch mit einer Küchenmaschine so fein wie möglich, verteilen es auf einem Backblech und trocknen es im Ofen bei 80 Grad etwa sechs bis sieben Stunden – zwischendurch eventuell durchmischen. Das fertig getrocknete Gemüse mahlen Sie anschließend zu einem Pulver und füllen es in Schraubgläser. So haben Sie einen Vorrat Greens angelegt, von dem Sie wissen, was drin ist.