Lithium, hat das nicht was mit Batterien zu tun? Hat es, aber auch mit Ernährung. Denn bei dem Stoff handelt es sich um ein Spurenelement, das durchaus Auswirkungen auf die Gesundheit hat. Welche das sind und worin Lithium enthalten ist, erklären wir in diesem Beitrag.
Das Alkalimetall Lithium gehört im Gegensatz zu Selen oder Zink zu den nichtessenziellen Spurenelementen: Es kommt zwar in sehr geringen Mengen im Körper vor, hat aber keine Funktion für lebensnotwendige Prozesse im Organismus. Lithiumsalze werden jedoch zur medikamentösen Behandlung von psychischen Erkrankungen wie Depressionen und affektiven Störungen verwendet. Da zu viel Lithium im Blutspiegel erhebliche Nebenwirkungen wie Durchfall, Erbrechen, Mundtrockenheit und Krämpfe haben kann, wird bei einer Therapie mit dem Wirkstoff engmaschig der Lithiumspiegel kontrolliert. Eine Überdosierung kann sogar lebensgefährlich sein. Die starke Wirkung veranschaulichen die Chemielehrer an den Schulen gerne in einem kleinen Experiment, denn Lithium reagiert mit Wasser: Eine kleine Menge führt bereits zur Gasentwicklung, das Wasser sprudelt.
Die aktuelle Forschung liefert keine eindeutigen Ergebnisse, was den Lithiumgehalt in Lebensmitteln betrifft. Dies wurde u.A. in einer polnischen Studie aus dem Jahr 2018 bestätigt. Da Lithium in bestimmten Gesteinsverbindungen vorkommt, kann aber in einigen Gegenden der Welt ein erhöhter Lithiumgehalt im Grundwasser auftreten. Daher können Sie auch Mineralwasser mit Lithiumgehalt kaufen. Dieses weist dann je nach Quelle einen Lithiumanteil auf, der bis zu 1 Milligramm und mehr pro Liter betragen kann. Während die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) für essenzielle Mineralstoffe und Spurenelemente einen Tagesbedarf definiert hat, gibt es für Lithium keinen Referenzwert. Eine zu hohe Aufnahme über die Ernährung gilt als höchst unwahrscheinlich.
Da neuere Forschungsergebnisse auf eine positive Wirkung von Lithium auf die Lebenserwartung schließen lassen, wird diskutiert, das Alkalimetall in die Liste der essenziellen Spurenelemente aufzunehmen. Die Studienlage ist dafür aber bislang zu gering. Möchten Sie eine ausreichende Versorgung mit Lithium sicherstellen, können Sie sich als Empfehlung an einem Tagesbedarf von 10 Milligramm orientieren. Bei dieser Menge wurden bislang keine Nebenwirkungen beobachtet. Im Schnitt nehmen die Deutschen höchstens 3 Milligramm täglich mit der Nahrung auf. Allerdings gibt es keine Tabellen mit dem Lithiumgehalt von Lebensmitteln, Orientierung bieten nur die Angaben auf Mineral- und Heilwasserflaschen