L-Arginin wird als Nahrungsergänzungsmittel eine Reihe von gesundheitsfördernden Wirkungen zugeschrieben, kommt aber auch natürlich in vielen Lebensmitteln vor. Lesen Sie, welche Wirkung L-Arginin hat und wie Sie es aufnehmen können.
Arginin ist eine semi-essentielle Aminosäure, das heißt der Eiweißbaustein ist bedingt lebensnotwendig. Er kann vom Körper aus anderen Aminosäuren hergestellt werden. Korrekter ist die Bezeichnung L-Arginin: Das ist die Form, die der Organismus verwerten kann. Die Wirkung von Aminosäuren ist vielfältig und auch Arginin hat im komplexen System seinen Platz. Der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) zufolge nehmen wir in der Regel genügend Arginin mit der Nahrung auf. Zu den Lebensmitteln, die viel Arginin enthalten, zählen insbesondere folgende:
Nach heutigen wissenschaftlichen Standards, sind die gesunden Vorteil von L-Arginin umstritten.
Ob eine gezielte Nahrungsergänzung mit L-Arginin sinnvoll ist und wofür L-Arginin dann gut ist, daran scheiden sich die Geister. Die DGE hält eine Mangelsituation lediglich bei bestimmten Erkrankungen oder bei Früh- und Neugeborenen für möglich. So hat eine Studie bei Personen mit Herzschwäche eine Verbesserung der Symptome durch die Einnahme von L-Arginin ergeben. Dass Gesunde Vorteile von der Einnahme haben, ist nach heutigen wissenschaftlichen Standards nicht belegt. Trotzdem schwören manche Kraftsportler auf die Supplementierung, da Arginin die Durchblutung verbessern soll und so gleichzeitig die Muskelleistung steigern soll. Sie nehmen die Aminosäure einzeln oder im Rahmen von Eiweißshakes aus milchbasiertem oder veganem Proteinpulver zu sich.
Von der gefäßerweiternden Wirkung von L-Arginin versprechen sich aber auch unsportliche Menschen Vorteile. Sie nehmen Arginin, um den Blutdruck zu senken, Potenzstörungen zu beseitigen oder um das Immunsystem zu stärken. L-Arginin soll die Vielfalt des Mikrobioms fördern und so den Darm als unser Abwehrzentrum stärken. Bei Frauen wird die lindernde Wirkung von L-Arginin auf Menstruations- und Wechseljahrsbeschwerden angepriesen. All diese Behauptungen sind nach derzeitigen wissenschaftlichen Beweisverfahren jedoch nicht haltbar oder belegbar. Wer die Aminosäure einzeln und nicht nur als Bestandteil – etwa von Erbsenprotein – einnehmen möchte, sollte die Nebenwirkungen von L-Arginin kennen. Nehmen Sie Medikamente, sind Wechselwirkungen möglich. So kann hoch dosiertes Arginin gefährlich werden, wenn Sie blutverdünnende Arzneien oder potenzsteigernde Mittel verwenden. Wer einen Herzinfarkt hatte, dem wird dringend davon abgeraten, ohne medizinischen Rat Arginin zu supplementieren.