Kann man zu viele Ballaststoffe aufnehmen?
Für eine ausgewogene und gesunde Ernährung sind Ballaststoffe unverzichtbar. Die meisten Menschen nehmen jedoch eher zu wenig als zu viel Ballaststoffe zu sich. Für gesunde Menschen sind täglich mindestens 30 Gramm empfehlenswert. Im Durchschnitt werden jedoch nicht einmal 20 Gramm über die Nahrung aufgenommen.
Ballaststoffe werden grob in zwei Gruppen eingeteilt:
• wasserlösliche Ballaststoffe: vor allem in der Schale von Obst und Gemüse
• wasserunlösliche Ballaststoffe: vor allem in Getreide
Die beiden Ballaststoffgruppen wirken sich unterschiedlich auf das Verdauungssystem aus. Zu viele wasserlösliche Ballaststoffe können bei manchen Menschen zu Durchfall und Blähungen führen. Die Ballaststoffe aus Obst und Gemüse quellen im Darm auf, sorgen für ein größeres Volumen des Stuhlgangs und machen ihn gleitfähiger. Was bei Verstopfung hilfreich sein kann, ist bei Durchfall eher kontraproduktiv. Eine Ausnahme bilden hier die Ballaststoffe aus geriebenen Äpfeln oder gekochten Karotten: Sie können die Durchfallerreger aus dem Körper transportieren.
Andere Menschen reagieren hingegen empfindlich auf die wasserunlöslichen Ballaststoffe aus Getreide. Hier kann der häufige Genuss von Vollkornprodukten zu Blähungen führen. Das Problem lässt sich recht einfach durch eine Anpassung der Ernährung lösen.
Wer ansonsten gesund ist, sollte deshalb keinesfalls auf eine ballaststoffarme Ernährung umstellen. Es hilft außerdem häufig, das Essen langsam und gründlich zu kauen und viel Wasser zu den Speisen zu trinken.