Lässt sich der Vitamin-D-Bedarf durch eine ausgewogene Ernährung decken?
Vitamin D erfüllt im Körper viele Funktionen, so ist es zum Beispiel wichtig für feste Knochen und unterstützt das Immunsystem. Der tägliche Bedarf lässt sich allerdings nicht allein durch die Ernährung decken. Unter den Vitaminen hat Vitamin D eine Sonderstellung inne: Der Körper kann es nämlich mithilfe von Sonnenlicht, das auf die Haut trifft, selbst bilden. Auf diese Weise werden hierzulande durchschnittlich 80 bis 90 Prozent des Vitamin-D-Bedarfs gedeckt.
Damit der Körper Vitamin D über das Sonnenlicht bilden kann, sollte man sich täglich für einige Zeit im Freien aufhalten. Dabei sollten zumindest Gesicht, Hände sowie Arme und Teile der Beine von der Sonne bestrahlt werden. Eine empfohlene Dauer lässt sich nur sehr schwer allgemein festlegen. Wie viel Vitamin D der Körper mithilfe von Sonne bilden kann, ist abhängig von mehreren Faktoren, zum Beispiel von der Jahreszeit, von der Stärke der Sonneneinstrahlung, der Tageszeit, vom Alter und vom Hauttyp. Zwischen 5 und 25 Minuten täglich sollten Erwachsene die genannten Körperteile im Sommerhalbjahr unbedeckt der Sonne aussetzen, um ihren Vitamin-D-Bedarf zu decken. Im Winterhalbjahr scheint die Sonneneinstrahlung in unseren Breiten zu schwach, um eine ausreichende Vitamin-D-Produktion zu erzeugen. Ein Sonnenbrand sollte hierbei jedoch aus gesundheitlichen Gründen unbedingt vermieden werden.
Der Bedarf an Vitamin D kann nur geschätzt werden. Nimmt der Körper es überhaupt nicht über die Sonne auf, benötigen Kinder wie Erwachsene täglich 20 Mikrogramm aus anderen Quellen. Allerdings enthalten nur sehr wenige Lebensmittel überhaupt Vitamin D: Es findet sich beispielsweise in fetthaltigen Seefischen wie Hering, Lachs oder in Lebertran. Auch Eigelb und Milchprodukte sowie Avocados und Pilze enthalten gewisse Mengen an Vitamin D.
Es ist jedoch nicht möglich, den kompletten täglichen Bedarf über Lebensmittel zu decken. Ist der Mensch zu wenig dem Sonnenlicht ausgesetzt, kann es so zu einer gewissen Unterversorgung kommen. Hierzulande liegt selten ein tatsächlicher Mangel vor. Mehr als die Hälfte der deutschen Bevölkerung jedoch würden einen höheren Vitamin-D-Spiegel im Blut benötigen, um alle Funktionen des Vitamins voll ausnutzen zu können. Die Zufuhr von Vitamin D durch Nahrungsergänzungsmittel sollte jedoch nur auf ärztlichen Rat hin geschehen.