Schweinefleisch als Krankmacher: Wie ist der Mythos entstanden?
Das Vorurteil hält sich genauso hartnäckig, wie es unberechtigt ist: Der Verzehr von Schweinefleisch soll sich negativ auf die menschliche Gesundheit auswirken. Oftmals wird das Fleisch in diesem Zusammenhang gar als „Krankmacher“ bezeichnet. Dem Mythos zufolge enthalte es zu viel Fett, zu viel Cholesterin und löst Allergien aus. Dabei kann Schweinefleisch genauso wie andere Fleischsorten Teil einer gesunden und ausgewogenen Ernährung sein, sofern man es in Maßen genießt und sich die gängigen Ernährungsempfehlungen zu Herzen nimmt: So sollten pro Woche grundsätzlich nicht mehr als 300 bis 600 Gramm Fleisch, Schinken oder Wurstwaren auf dem Speiseplan stehen.
Ein häufiges Vorurteil ist, dass Schweinefleisch grundsätzlich sehr reich an fett sei. Das ist allerdings falsch. Ganz im Gegenteil sind einige Teilstücke vom Schwein sogar besonders mager . Hierzu zählen beispielsweise Kotelett , Schnitzel oder Filet . Andere Teilstücke wie der Speck vom Bauch sind hingegen tatsächlich sehr reich an Fett. Abhängig davon, wie man das Fleisch zubereitet und zu welchen Gerichten man es verarbeiten will, ist sehr mageres Schweinefleisch allerdings nicht immer die bessere Wahl.
Auch der angeblich sehr hohe Cholesteringehalt wird häufig angeführt, um Schweinefleisch als Krankmacher zu entlarven. Zwar enthalten Leber und Niere tatsächlich relativ viel Cholesterin. Dies trifft jedoch auch auf Innereien anderer Tiere zu. Zudem stehen Innereien allgemein eher selten auf dem Speiseplan. Die anderen Teilstücke des Schweins liefern hingegen nicht mehr Cholesterin als andere Fleischsorten auch. Somit ist gegen einen maßvollen Verzehr von Schweinefleisch nichts einzuwenden.
Weiterhin steht Schweinefleisch im Verdacht, Allergien auszulösen. Jedoch sind durch Fleisch ausgelöste Allergien grundsätzlich sehr selten. Häufiger können hingegen Kreuzallergien vorkommen: So kann bei Katzenhaarallergikern in Ausnahmefällen der Verzehr von Schweinefleisch zu Verdauungsproblemen führen. Ansonsten genügt es, das Fleisch sorgfältig zu garen, um die meisten Allergene unschädlich zu machen.