Was bedeutet eigentlich Terroir?
Wörtlich übersetzt bedeutet Terroir „Gegend“ oder „Erde“. Der französische Begriff aus der Landwirtschaft bezeichnet allerdings nicht allein den Boden, auf dem eine Rebsorte angebaut wird. Über das Terroir soll zusätzlich ausgedrückt werden, wie mehrere Standortfaktoren einer begrenzten Region zusammenspielen und den Geschmack des darauf angebauten Weines beeinflussen. Nach dem Terroir-Gedanken bildet ein Wein somit ein geschmackliches Spiegelbild seiner Heimatlage.
Nicht nur die Beschaffenheit des Bodens – zum Beispiel lehmig, tonig oder kalkig – wirkt sich auf den Wein aus. Für das Terroir spielen auch das Klima oder Mikroklima, die Ausrichtung des Hanges zur Sonne und die Niederschlagsmengen eine Rolle, außerdem die Eigenschaften der angepflanzten Rebsorte. Boden und Klima können sich zum Beispiel gegenseitig beeinflussen und so ein spezifisches Terroir bilden, das sich auf das Aroma eines Weines auswirkt.
Nicht zu vernachlässigen sind außerdem die Arbeit des Winzers am Weinberg sowie das Geschick des Kellermeisters beim Weinausbau. Regionale Traditionen bei der Produktion und individuelles Können haben einen entscheidenden Einfluss auf Geschmack und Qualität des Weins.
Einige Winzer vermarkten ihre regional spezifischen Terroir-Weine auch als Gegenentwurf zur Globalisierung, in deren Zuge immer mehr Rebsorten weltweit kultiviert werden und der Anbau immer stärker industrialisiert und vereinheitlicht wird.