Was bedeutet Grand Cru auf dem Weinetikett?
Die Bezeichnung Grand Cru kommt aus dem Französischen und bedeutet übersetzt „großes Gewächs“. In den meisten Fällen werden damit die besten Weinberglagen eines Anbaugebiets und die dort gekelterten Weine gekennzeichnet. Grand Cru ist in den Weinbaugebieten Bordeaux, Burgund, Champagne und im Elsass eine zusätzliche Klassifizierung neben dem französischen Appellationssystem. Sie wird in den französischen Weinbaugebieten jedoch nicht einheitlich verwendet: Die Klassifizierung wird in der Regel an Weine der höchsten Qualitätsstufe vergeben, kann allerdings auch ein Weingut oder eine Gemeinde auszeichnen.
In den Weinbaugebieten Burgund und Elsass bezeichnet Grand Cru besonders gute Lagen. Französische Weine aus Trauben, die ausschließlich hier gekeltert werden, dürfen sich mit der Klassifizierung schmücken. Im Burgund gibt es darunter noch die Qualitätsstufe Premier Cru, erst dann folgen die üblichen Appellationen.
Anders sieht es in der Champagne aus. In dem berühmten Weinbaugebiet werden ganze Weingemeinden mit der Klassifikation Grand Cru ausgezeichnet. Weine oder Schaumweine, die ausschließlich aus Trauben diesen Gemeinden gekeltert werden, dürfen sich Grand Cru nennen. Bei Champagner ist dies eher selten, da es sich in der Regel um Cuvées aus Trauben verschiedener Gemeinden handelt und zudem der Markenname als wichtigeres Qualitätsmerkmal gilt.
In Bordeaux werden anstelle von Lage oder Gemeinde einzelne Weingüter und deren Weine mit dem Prädikat Grand Cru ausgezeichnet. Innerhalb des traditionsreichen Weinbaugebiets um die Stadt Bordeaux ist das Klassifizierungsmodell im Vergleich zu Burgund, Elsass und Champagne historisch bedingt noch viel stärker segmentiert. Außerdem gibt es in einzelnen Regionen Sonderklassifizierungen.