Was bedeutet "Primitivo" auf dem Weinetikett?
Primitivo steht in Italien für eine rote Rebsorte, die in Kalifornien auch unter dem Namen Zinfandel bekannt ist. Ursprünglich kommt die Rebsorte aber nicht aus Italien, sondern aus Kroatien. Charakteristisch für Primitivo sind vollmundige Aromen von Erdbeere, Brombeere, Zimt und Tabak. Typisch ist der fruchtig-samtige Geschmack, der sich weltweit großer Beliebtheit erfreut. Rotweine, die aus der Rebsorte Primitivo gekeltert werden, weisen oft höhere Alkoholwerte von bis zu 15 Volumenprozenten auf.
Die Herkunft von Primitivo
Primitivo- bzw. Zinfandel-Rotweine stammen hauptsächlich aus zwei Anbauregionen. Die bekanntesten Herkunftsgebiete für die Rebsorte sind die malerischen Weinanbaugebiete Apulien in Süditalien. Zinfandel gehört in den USA zu den fünf wichtigsten Rebsorten und kommt vorwiegend aus den Weinanbauregionen Napa Valley sowie Central Valley in Kalifornien.
Diese großen Vorkommen der Rebsorte im Central Valley sind auf den Zinfandel-Rosé-Boom in den 1960er und 1970er Jahre zurückzuführen. Dabei handelt es sich um einen lieblich ausgebauten Roséwein, der oft mit weißen Aromarebsorten wie z.B. Riesling oder Muskateller verschnitten, also gemischt wird. Diese Mischung findet man zumeist im Preiseinstiegsbereich. Aufgrund der höheren Bekanntheit der Bezeichnung "Zinfandel" werden mittlerweile auch Primitivo-Weine aus Italien unter diesem Namen angeboten.
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Der Name Primitivo und die Spezialvariante "Doppio Passo"
Woher kommt eigentlich der Name Primitivo? Denn er stammt nicht etwa von dem Wort primitiv ab. Primitivo steht im Italienischen für "Il Primo" – was auf Deutsch "der Erste" bedeutet. Die Rebsorte wird jedoch nicht als erste geerntet, sondern reift wesentlich früher als andere rote Rebsorten in Apulien.
Bei einem Primitivo aus Apulien sieht man oft den Zusatz "Doppio Passo" auf dem Weinetikett. Doppio Passo steht dabei für ein traditionelles Herstellungsverfahren aus Apulien. Die Trauben werden in zwei Lesedurchgängen zu zwei verschiedenen Zeitpunkten geerntet. Die Trauben des zweiten Lesedurchgangs hängen dabei deutlich länger am Stock als die Trauben des ersten Lesedurchgangs. Bedingt durch die längere Reifezeit an der Rebe konzentrieren sich auf natürliche Weise die Inhaltsstoffe der Beeren. Die Trauben aus dem ersten und aus dem zweiten Lesedurchgang werden anschließend gemeinsam vergoren. Das Resultat ist ein weicher und fruchtbetonter Rotwein, welcher ein intensives Geruchs- und Geschmacks-Aroma vereint.