Was ist eigentlich Schaumwein?
Schaumwein ist per Definition ein Wein, der Kohlensäure enthält. Dabei gibt es Unterschiede in der Bezeichnung: "Schaumwein" allein darf nur auf der Flasche stehen, wenn die Kohlensäure aus der zweiten Gärung stammt. Hierfür sind Flaschen- oder Tankgärungsverfahren erlaubt. Das heißt, dass nach der Gärung des Grundweins keine Kohlensäure hinzugefügt werden darf. In einem anderen Herstellungsverfahren kommt die Kohlensäure nachträglich hinzu – dann muss "Schaumwein mit zugesetzter Kohlensäure" auf dem Flaschenetikett stehen.
Unterschiede zwischen Schaumwein und Perlwein
So sehr sie sich auf den ersten Blick gleichen, Schaumwein unterscheidet sich klar von Perlwein. Das ist sogar im Lebensmittelrecht festgelegt. Schaumwein enthält mehr Kohlensäure als sein Verwandter. Bei beiden Varianten gibt es unterschiedliche Verfahren, wie die Kohlensäure in den Wein gelangt, wie oben bereits angedeutet (während oder nach der Gärung). Der Druck in der Flasche muss bei Schaumwein mindestens bei 3 Bar liegen, während er bei Perlwein 2,5 bar nicht überschreiten darf.
Perl- und Schaumwein: jedem seine Flasche
Auch äußerlich muss der Unterschied zwischen Perlwein und Schaumwein deutlich zu erkennen sein. Perlwein darf nicht in Flaschen vertrieben werden, die mit Schaumweinflaschen zu verwechseln sind. Außerdem bleibt letzteren der Schaumweinkorken vorenthalten, der mit seinem Drahtbügel, der Agraffe, an der Flasche befestigt ist.
Berühmte Schaumweine: Champagner, Cava und Co.
Die Frage des Unterschieds zwischen Sekt und Schaumwein stellt sich nur bedingt. Sekt ist eine spezielle Form des Schaumweins. Dazu gibt es diverse andere Arten von Schaumwein wie z.B. Champagner, mit denen Sie leckere Drinks wie eine Mimosa mixen können. Gerade, wenn der Schaumwein schon offen ist, können Sie ihn beim Kochen auch anstelle von Weißwein verwenden, um dem Gericht etwas Säure zu spendieren. Folgende Schaumweine sind besonders berühmt:
- Sekt (Deutschland)
- Cava (Spanien)
- Crémant (Frankreich)
- Spumante (Italien)
- Champagner (Frankreich, genauer: Champagne)
Perl- oder Schaumwein? Der Prosecco
In Deutschland ist der Konsum von Perlwein seit den 1960er-Jahren deutlich zurückgegangen, ehe er Ende des 20. Jahrhunderts wieder anstieg: Der italienische Prosecco eroberte den Markt. Viele deutsche und österreichische Perlweine werden deshalb als Secco (Italienische Bezeichnung für einen Perlwein) vermarktet. Dieser Begriff ist für viele Verbraucher*innen irreführend, denn "secco" steht im italienischen auch für "trocken".
Der italienische Prosecco wird sowohl als Schaumwein als auch als Perlwein produziert. Hier gibt neben der Flasche auch der Zusatz Frizzante (Perlwein) oder Spumante (Schaumwein) Aufschluss über den Kohlensäuregehalt. Doch: Egal, ob Prosecco Frizzante oder Prosecco Spumante – die Kohlensäure muss bei einem italienischen Prosecco immer aus der zweiten Gärung stammen und darf nicht von außen hinzugefügt werden.