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Die hochwertigsten deutschen Weine werden per Definition als Prädikatswein beziehungsweise "Qualitätswein mit Prädikat" bezeichnet. Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten. Insgesamt kennt deutscher Wein sechs Prädikatsstufen:

  • Kabinett: Qualitätsweine mit dem Prädikat Kabinett müssen in Deutschland ein Mindestmostgewicht von 73 Grad Oechsle aufweisen. Im südlichsten Anbaugebiet Baden liegt das Mostgewicht bei mindestens 76 bis 85 Grad Oechsle. Kabinett-Weine sind fein, leicht und von geringem Alkoholgehalt.
  • Spätlese: Die eleganten Weine der Spätlese stammen von reifen Trauben, die später als die Beeren für die Kabinettweine geerntet werden. Das Mindestmostgewicht des Wein-Prädikats beträgt mindestens 85 Grad Oechsle, in Baden 86 bis 95 Grad Oechsle. Prädikatsweine der Spätlese werden gerne restsüß ausgebaut, können jedoch auch als trockene und halbtrockene Weine erhältlich sein.
  • Auslese: Die Prädikatsweinstufe "Auslese" erfordert nur vollreife Weintrauben. Die edlen Tropfen benötigen üblicherweise ein Mindestmostgewicht von 95 Grad Oechsle, je nach Anbaugebiet kann es jedoch noch höher liegen.
  • Beerenauslese: Prädikatsweine dieser Stufe schmecken voll und fruchtig, da sie aus überreifen, edelfaulen Trauben entstehen. Wichtig ist, dass sie von Hand verlesen werden. Das Mindestmostgewicht muss 125 Grad Oechsle betragen, in Baden sogar 128 Grad Oechsle.
  • Eiswein: Das Mindestmostgewicht für Qualitätsweine mit dem Prädikat Eiswein entspricht dem der Beerenauslese. Die Trauben werden erst im gefrorenen Zustand bei minus sieben Grad Celsius und weniger gelesen. Auch das Keltern erfolgt in tiefgekühltem Zustand. So ist der ausgepresste Saft sehr hoch konzentriert. Eiswein schmeckt sehr süß und hat eine ausgeprägte Säure.
  • Trockenbeerenauslese: Die Trauben für Prädikatsweine der Trockenbeerenauslese ähneln Rosinen, da sie so lange am Rebstock gelassen werden, bis sie durch feuchtwarmes Herbstwetter und Edelfäule austrocknen. Der Zucker in der Beere ist stark konzentriert, und am Ende schmecken die Weine süß und honigartig. Das Mindestmostgewicht liegt bei 150 Grad Oechsle, die Weine altern sehr gut.

Prädikatsweine in Deutschland: wichtige Richtlinien

Qualitätsweine mit Prädikat dürfen nicht mit Zucker angereichert, also chaptalisiert werden. Sie müssen außerdem in einem bestimmten deutschen Anbaugebiet auf zugelassenen Rebflächen und mit zugelassenen Rebsorten bereitet werden. Allerdings kann die Restsüße nach der Gärung durch unvergorenen Traubenmost (Süßreserve) erhöht werden, der mindestens die gleiche Qualitätsstufe aufweist. Apropos, Süße: Hier haben wir Ihnen alles Wissenswerte zu Fructose zusammengetragen.

Kein Wein-Prädikat ohne Qualitätskontrolle

Prädikatsweine aus derselben Lage eines Weinanbaugebiets können außerdem miteinander verschnitten werden. Immer müssen sie sich einer amtlichen Qualitätsweinprüfung unterziehen, ehe sie als solche in den Handel gelangen dürfen. Sie erhalten dann eine Amtliche Prüfungsnummer (AP-Nr.), die auf dem Etikett angegeben sein muss. Übrigens sind Prädikatsweine immer Qualitätsweine. Welche Qualitätsstufen es für deutschen Wein genau gibt, erfahren Sie hier.

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