Was macht die Merlot-Traube so erfolgreich?
Ihre Popularität verdankt die rote Merlot-Traube unter anderem den hohen Erträgen, die sich mit der Rebsorte erzielen lassen. So lässt sie sich einerseits zu preiswerten Massenweinen verarbeiten. Reduziert man die Erträge jedoch, ist es genauso gut möglich, Merlot zu Spitzenweinen auszubauen. Aus diesem Grund zählt Merlot mittlerweile zu den am meisten angebauten Rebsorten der Welt.
Im Glas hat Merlot eine dunkle, beinahe schwarzblaue Farbe. Er hat einen weichen, fülligen und geschmeidigen Geschmack und ein pflaumiges Aroma. Dies macht Merlot-Wein für viele Weintrinker sehr zugänglich und ist eine weitere Erklärung für die Popularität der Traube. Neben dem typischen Geschmack von Pflaumen weist Merlot weitere Frucht- und Beerenaromen auf: darunter Kirsche, Schwarze Johannisbeere oder Heidelbeere.
In Europa wird Merlot vor allem zu Cuvées verschnitten: So harmoniert Merlot etwa hervorragend mit Cabernet Sauvignon. Diese Kombinationseigenschaft erklärt ebenfalls den internationalen Erfolg der roten Rebsorte. Auch in deutschen Weinbaugebieten sind nennenswerte Flächen mit Merlot-Reben bestockt, der Anbau ist hier seit 1997 erlaubt. Eine besonders große Rolle spielt die Rebsorte in Frankreich bei der Herstellung von Bordeaux-Weinen. In der Region wird Merlot teilweise auch sortenrein gekeltert, was ansonsten vor allem in Weinbaugebieten in Übersee üblich ist.
Merlot aus dem Bordeaux eignet sich gut als Essensbegleiter. Er harmoniert gut mit Wildgerichten, lässt sich aber auch zu anderen Fleischgerichten wie Rind, geschmorten Speisen oder kräftigem Geflügel wie Ente oder Taube kombinieren. Merlot-Varianten aus Übersee eignen sich dagegen besonders gut, um sie auch solo – ohne Begleitung durch Speisen – zu trinken. Des Weiteren passen sie wegen ihres geringeren Tanningehalts gut zu Hartkäse.
Merlot ist übrigens eine recht alte Rotweinsorte, zum ersten Mal wird die Rebsorte unter dem Namen Crabatut Noir im 14. Jahrhundert schriftlich erwähnt. Der Name Merlot stammt dagegen aus dem 18. Jahrhundert. Exakt beschrieben wurde die Sorte allerdings erst Mitte des 19. Jahrhunderts. Der Name der Rebsorte leitet sich vermutlich vom französischen Wort „merle“ für Amsel ab – der Überlieferung nach haben die Singvögel eine besondere Vorliebe für die Trauben des Merlot. Auch erinnert die dunkle Färbung des Weins an das Gefieder einer Amsel.