Was sind die nördlichsten Weinanbaugebiete der Welt?
Die nördlichsten Weinanbaugebiete der Welt im traditionellen Sinne liegen in Deutschland. Es sind die ostdeutschen Weinbaugebiete Sachsen und noch etwas nördlicher: Saale-Unstrut. Dieses Gebiet liegt auf dem 51. Breitengrad nördlicher Breite. Der 52. Breitengrad gilt als Polarkreis des deutschen Weinanbaus: Nördlicher soll Wein nicht gedeihen können.
Tatsächlich gibt es aber auch noch weiter im Norden Reblagen, in denen Wein angebaut wird. So bezeichnet der Ort Werder an der Havel in Brandenburg seinen Wachtelberg als die nördlichste weingesetzlich erfasste Reblage der Welt, sie liegt bei 52 Grad, 23 Minuten nördlicher Breite. Doch auch in Hamburg, auf Sylt und in der Holsteinischen Schweiz in Schleswig-Holstein werden kleine Flächen mit Weinreben bewirtschaftet. Das Weingut auf Sylt befindet sich auf 54 Grad, 54 Minuten nördlicher Breite. Die Trauben dürfen jedoch ausschließlich zu deutschem Landwein verarbeitet werden. Übrigens hat Deutschland nicht nur nördliche Weinbaugebiete. Im Süden befinden sich die Weinbaugebiete in Baden, welche aufgrund ihres milden Klimas sogar der Weinbauzone B zugerechnet werden.
Noch weiter im Norden findet sich auf der schwedischen Insel Gotland das womöglich nördlichste Weingut Europas. Die Ostsee sorgt hier für ein milderes Klima und ermöglicht eine lange Saison mit später Lese. Den speziellen klimatischen Bedingungen kann jedoch nicht jede Rebsorte trotzen. Auch mehrere andere Länder beanspruchen für sich, den nördlichsten Weinberg der Welt zu besitzen: Alaska (USA), Finnland, Schweden, Norwegen und Lettland.