Was sind Sulfite im Wein und welche Auswirkungen haben sie?
Schwefeldioxid, auch Sulfit, Sulfate oder kurz SO2 genannt, ist nichts weiter als ein Konservierungsstoff und Antioxidationsmittel. Schwefel schützt die in den Verkehr gebrachten Speisen und Getränke nachhaltig vor Bakterien und Hefen und garantiert somit die mikrobiologische Stabilität. Die "Konservierung" mittels Schwefel wird seit der Antike praktiziert. Schwefel ist nicht nur wichtig für die Weinhygiene. Er bindet auch Gärungsnebenprodukte ab, wodurch Fehlaromen bzw. Weinfehler verhindert werden können.
Haben Sulfite im Wein Nebenwirkungen?
Da Sulfite Auslöser von Allergien und Unverträglichkeiten sein können, müssen die Etiketten von Weinflaschen seit November 2005 bei der Zugabe von Sulfiten mit dem Hinweis "enthält Sulfite" oder "enthält Schwefeldioxid" gekennzeichnet sein. Die Kennzeichnungspflicht für Sulfite gilt nicht nur für Rot-, Weiß- und Roséweine, sondern auch für Perlwein, Schaumwein (Sekt), Glühwein, Punsch und andere Produkte, die unter das Weinrecht fallen. Wollen Sie genau wissen, was in ihrem Getränk ist, können Sie mit unserer Hilfe auch Glühwein selber machen. Auch unsere Punsch-Rezepte liefern Inspiration.
So kommen Sulfite in den Wein
Man unterscheidet zwischen natürlichem Schwefel, der bereits während der Gärung entsteht, und zugesetztem Sulfit. Die Menge an SO2, also Schwefeldioxid, welche nachträglich zur Konservierung beziehungsweise als Oxidationsschutz von Winzer*innen zugesetzt wird, ist durch Höchstgrenzen reguliert und bildet die gesetzliche Bemessungsgrundlage für eine entsprechende Kennzeichnungspflicht. Folgende Grenzen gelten:
- Weine mit mehr als 10 mg SO2 /Liter (egal ob aus der Gärung entstandener oder zugesetzter Schwefel): der Zusatz "enthält Sulfite" muss auf dem Etikett angegeben werden.
- Weine mit weniger als 10 mg SO2 /Liter: gelten als schwefelfrei und benötigen keinen Hinweis.
Für Weine aus ökologischer oder biodynamischer Produktion gelten geringere Sulfit-Grenzwerte.
Sind Sulfite im Wein ungesund?
Bei etwa 1,7 Prozent der Bevölkerung treten nach dem Genuss von Wein verschiedene Unverträglichkeitssymptome wie gerötete Haut, Juckreiz, eine verstopfte Nase oder Durchfall auf. Diese Reaktionen können auch nach dem Genuss anderer Produkte wie z.B. Produkten aus Kartoffeln, Trockenobst, Käse – oder Wurstwaren, Softgetränke oder Marmelade auftreten, die mit Schwefeldioxid haltbar gemacht wurden. Entsprechend lässt sich nur schwer pauschal sagen, dass Sulfite im Wein grundsätzlich schädlich sind.