Was versteht man im deutschen Weinbau unter Lagen?
Der Begriff „Lage“ wird in den zahlreichen Weinländern unterschiedlich definiert. Grundsätzlich ist die Weinlage eine Herkunftsbezeichnung und bezeichnet den geografischen Standort, an dem der Wein angebaut wird. Es besteht eine Tendenz, nach der Weine umso hochwertiger sind, je genauer die Lage angegeben wird. In Deutschland gibt es eine Aufteilung der Lagen in unterschiedlich große Einheiten:
• Anbaugebiet
• Bereich
• Großlage
• Einzellage
Insgesamt werden in Deutschland 13 Anbaugebiete für Qualitäts- und Prädikatsweine unterschieden, die als Herkunftsbezeichnung dienen. Das größte ist das Anbaugebiet Rheinhessen , das kleinste Anbaugebiet ist Saale Unstrut in Sachsen-Anhalt. Ein Anbaugebiet ist in mehrere Bereiche gegliedert, die wiederum verschiedene Großlagen zusammenfassen. In Deutschland gibt es insgesamt knapp 170 Großlagen mit einer durchschnittlichen Größe von 600 Hektar. Diese sind wiederum in mehr als 2.600 Einzellagen unterteilt.
Mit dem Wissen um die Einzellage lässt sich am ehesten auf eine die Qualität eines Weines schließen, weil sie sich am besten mit dem Terroir-Begriff deckt. Hierunter fallen unter anderem die Beschaffenheit des Bodens, die angebauten Rebsorten sowie die Ausrichtung des Weinberges und die klimatischen Bedingungen. So gelten beispielsweise süd- oder südwestlich ausgerichtete Hänge als besonders vorteilhaft, weil hier die Sonnenbestrahlung besonders intensiv ausfällt. Genauso ist die Qualität eines Weines jedoch abhängig von den Fähigkeiten des Winzers sowie des Kellermeisters.
Wird die Einzellage auf dem Weinetikett angegeben, dient sie in den meisten Fällen als Qualitätsmerkmal. Weil jedoch Großlagen und Einzellagen nicht selten die gleiche Bezeichnung tragen, ist die Angabe nicht immer verlässlich und wird von vielen Winzern kritisiert.