Was zeichnet die Rebsorte St. Laurent aus?
Unter dem Namen St. Laurent, Pinot Saint Laurent oder auch Laurenzitraube ist eine rote Rebsorte aus der Familie der Burgunder bekannt. In Deutschland wäre die aus Frankreich stammende hocharomatische Rotweinsorte in den Sechzigerjahren beinahe ausgestorben und konnte sich erst nach mehreren Jahren der Erhaltungszucht wieder großflächig verbreiten. St. Laurent ist von intensiver, granatroter bis violetter Farbe und zeichnet sich durch einen kräftig-fruchtig-frischen Geschmack aus. Sein fruchtiges Aroma kann an Holunderbeeren und Wildkirschen erinnern. Auch Noten von Bitterschokolade oder Schwarzen Johannisbeeren lassen sich herausschmecken.
Seit der Renaissance der St. Laurent beträgt die Gesamtrebfläche der Rotweinsorte heute etwa 675 Hektar. Hauptanbaugebiete für die Rebsorte sind dabei die Pfalz und Rheinhessen. In geringen Mengen wird die Rebsorte auch in den Weinbaugebieten Baden, Mosel und Nahe angebaut. In Österreich beträgt die Gesamtrebfläche etwa 795 Hektar mit Anbauschwerpunkten am Neusiedler See, in der Thermenregion und im Weinviertel. Darüber hinaus wird St. Laurent unter anderem auch in der Slowakei und in Tschechien, wo er mit 1.700 Hektar die häufigste Rebsorte darstellt. Auch in Kanada und Neuseeland wurde die Sorte eingeführt. In Frankreich ist der St. Laurent dagegen kaum noch zu finden.
St. Laurent ist anfällig für Maifröste, da die Sorte früh austreibt. Dazu liefert die Rebsorte mittlere Erträge. Die Beeren sind dagegen nicht so anfällig für Schäden wie die des Spätburgunders, da sie weniger dünnhäutig sind. Von seiner Qualität her positioniert sich der St. Laurent im Mittelfeld zwischen dem pflegeleichten Blauen Portugieser und den hochwertigen Sorten Pinot Noir und Spätburgunder.
Der aromatische St. Laurent passt mit seiner Dichte und Fruchtigkeit zu Rinderbraten, Wild und dunklen, kräftigen Soßen. Aber auch zu ausgereiftem, aromaintensivem Käse harmoniert die Rotweinsorte. Darüber hinaus passt St. Laurent auch zu Salami und Schinken sowie einer Vielzahl anderer leichter und kräftiger Gerichte wie etwa einer Gemüsepfanne mit Fleisch.