Welche roten Rebsorten werden in Deutschland angebaut?
In Deutschland werden vorwiegend die roten Rebsorten Spätburgunder, Portugieser, Dornfelder, Trollinger, Blauer Limberger, Schwarzriesling, Domina, Regent, Saint Laurent, Dunkelfelder, Merlot, Cabernet Sauvignon und Acelon angebaut. Sie gehören zu den beliebtesten von rund 100 roten Rebsorten, die in Deutschland heimisch sind. Die größten Anbaugebiete für Wein liegen in der Pfalz und in Rheinhessen.
Bei deutschen Weinliebhabern liegen zurzeit vor allem der Wein aus der Rebe des Blauen Limbergers und des Sankt Laurents im Trend. Der spätreife Blaue Limberger wird in Deutschland fast ausschließlich in Baden-Württemberg angebaut und wird auch als „Blaufränkisch“ oder „Lemberger“ bezeichnet. Der Wein entwickelt abhängig von der Erntezeit der Reben verschiedene samtig-fruchtige Geschmacksvarianten: fruchtig und leicht sowie gerbstoffbetont mit einer intensiven Tannin- und Extraktnote. Seine Duftnote ist von Pflaumen, Sauerkirschen, Brombeeren, Stachelbeeren, Johannisbeeren, Süßkirschen und Holunder geprägt. Die Farbe des Blauen Limbergers ist in der Regel ein tiefes Schwarzrot. Als Verschnitt ist er auch in den Weinsorten wie dem Spätburgunder, dem Trollinger und dem Cabernet Sauvignon zu finden.
Die gerbstoffreiche Variante des Blauen Limbergers passt als Speisewein zu deftigen Gerichten wie Zwiebelrostbraten, Wild, Roastbeef, Lamm, Grillgerichten, würzigen Gemüsegerichten und verschiedenen pikanten Käsesorten wie Feta, Blauschimmelkäse und Bergkäse. Die leichte Variante eignet sich hingegen als Wein zu einer kleinen Zwischenmahlzeit oder auch zum Genießen in der warmen Jahreszeit.
Die Anbaugebiete der zeitig reifenden roten Rebsorte Sankt Laurent bilden mittlere Lagen in Rheinhessen und der Pfalz. Die aus der Burgunderfamilie stammende Rebsorte hat ein kräftiges fruchtig-frisches Geschmacksprofil mit einem intensiven Bukett von Holunderbeeren und Schwarzkirschen. Die qualitativ hochwertigen Moste der Sankt Laurent-Rebsorte werden häufig in Barriques (Eichenfässern) gelagert. Hier entwickeln sie ihr volles Aroma und steigern ihre Qualität. Die Farbe des Weines ist ein tiefes Rot. Der Wein aus der roten Rebsorte Sankt Laurent eignet sich sowohl als Begleiter zu leichten, aber auch zu deftigeren Speisen. Dazu zählen Salami, Wild, kräftige Käsesorten, Schinken und Rinderbraten mit gehaltvollen Soßen.
Ihren Namen erhielt die Sankt Laurent-Rebe wahrscheinlich aufgrund der Reifezeit: Die Trauben der Rebsorte erreichen um den 10. August die Essreife, am Laurenzitag. Er wurde nach dem römischen Diakon Laurentius von Rom benannt, der am 10. August 258 als Märtyrer in Rom starb.