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Welches Ernährungskonzept verbirgt sich hinter Slow Food?

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Birthe Wulf

Birthe Wulf

Ernährungs-Expertin

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Slow Food ist ein Ernährungskonzept, das als eine Art Gegenbewegung zum weitverbreiteten Fast Food ins Leben gerufen wurde. Im Fokus stehen drei Bereiche, die von Slow Food profitieren sollen: Der Konsument, der Produzent und die Umwelt. Ziel ist es, dem Konsumenten Zugang zu Lebensmitteln und Speisen zu ermöglichen, die das eigene sowie das Wohlergehen von Produzenten und Umwelt fördern. Im Mittelpunkt steht außerdem der bewusste Genuss von Lebensmitteln durch den Konsumenten.

Slow Food beruht auf drei grundsätzlichen Anforderungen, die gute Lebensmittel erfüllen müssen:

• Faire Produktion bzw. Herstellung: Das heißt, dass alle an der Produktion beteiligten Personen unter gerechten Bedingungen arbeiten und einen angemessenen Lohn erhalten.

• Saubere Herstellung: Die Ressourcen der Umwelt werden bei der Herstellung nicht unnötig belastet, die Natur wird nicht geschädigt. Ökosysteme bleiben erhalten.

• Hohe Lebensmittelqualität: Die Lebensmittel sollen nahrhaft, frisch und gesundheitlich unbedenklich sein. Sie schmecken gut, befriedigen und regen die Sinne an.

Nach Slow-Food-Kriterien lässt sich der Grundstein für die hohe Qualität der Lebensmittel bereits bei der Produktion legen. So sollen lokale Produzenten besonders gefördert werden. Die regionale Küche sowie heimische Produkte und Herstellung werden als besonders erstrebenswert und unterstützenswert angesehen. Besonders positiv wird in diesem Zusammenhang auch die Stärkung der regionalen Wirtschaft gesehen.

Auch die Umwelt ist in der Slow-Food-Philosophie ein wichtiger Faktor. Ökologischer Anbau wird als ebenso erstrebenswert angesehen wie die Förderung von artgerechter Tierhaltung und -zucht sowie eine verantwortungsbewusste Landwirtschaft und Fischerei. Außerdem wird die Biodiversität, also der Erhalt der biologischen Vielfalt, unterstützt.

Essen erfordert Zeit – so lautet eine weitere zentrale Grundannahme der Slow-Food-Bewegung, die sich an den Konsumenten richtet. Der Genuss steht stark im Mittelpunkt, Zubereitung und Verzehr sollten bewusst geschehen. Der Konsument soll sich dafür Zeit nehmen, weshalb langsames Essen als besonders sinnvoll erachtet wird. So soll die Kultur des Essens und Trinkens aufrechterhalten werden. Die Nahrungsaufnahme soll nach der Slow-Food-Philosophie weit über die Befriedigung des Hungergefühls hinausgehen. Tatsächlich sollte langsames und vor allem bewusstes Essen Teil einer gesunden und ausgewogenen Ernährung sein. So stellt sich beispielsweise das Sättigungsgefühl rechtzeitig ein, bevor unnötig viele Kalorien aufgenommen werden.

Slow Food ist heute eine Non-Profit-Organisation, die weltweit tätig ist. Sie teilt sich in nationale und regionale Gruppen auf. Slow Food Deutschland e.V. hat mittlerweile über 10.000 Mitglieder, die in lokalen Gruppen (Convivien) aktiv sind. Die Organisation möchte für Transparenz im Bereich Lebensmittel sorgen und fördert so den Austausch zwischen Verbrauchern, Händlern und Produzenten. Es gibt regelmäßige Aktionen, beispielsweise gemeinsames Kochen oder Informationsveranstaltungen. Auch EDEKA gehört zu den Förderern des Projekts und bietet in einigen Märkten Slow-Food-Produkte an.

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