Wie kühlt man Weißwein, Rosé und Schaumwein schnell?
Das sehr schnelle Herunterkühlen von Weiß,- Rosé oder Schaumweinen wird im Fachjargon frappieren genannt. Das ist hilfreich, wenn man Besuch bekommt, aber vergessen hat, den Wein kaltzustellen. Da Wein in der Regel nicht bei Trinktemperatur gelagert wird, sollten Sie ihn entsprechend herunterkühlen. Bei welchen Temperaturen sollte man Wein servieren? Weißwein, Rosé und Schaumwein werden traditionell bei acht bis 14 Grad Celsius getrunken. Beim Servieren dürfen es sogar ein bis zwei Grad Celsius weniger sein, da sich der Wein im Glas schnell erwärmt.
Wein schnell kühlen im Eisbad
Der Klassiker für schnelles Frappieren von Weißwein, Rosé und Schaumwein ist das Eisbad in einem Eiskübel:
- Füllen Sie einen Eimer oder Sektkühler etwa ¼ voll mit Eiswürfeln und stellen Sie die Flasche hinein.
- Geben Sie Wasser hinzu, bis die Flasche zu ¾ bedeckt ist.
- Fügen Sie dann eine Handvoll Salz dazu.
Für eine gleichmäßige Kühlung drehen Sie die Flasche langsam in eine Richtung. So vermischen sich die kühlen Randschichten mit dem noch wärmeren Wein in der Mitte der Flasche. Nach circa zehn Minuten sollte der Wein die passende Temperatur haben. Weil der Wein mit dieser Methode verhältnismäßig schnell abkühlt und die Trinktemperatur unterschritten wird, ist vor dem Servieren der Einsatz eines Weinthermometers zu empfehlen. Nach dem Einschenken bleibt der restliche Wein im Eiskübel kühl.
Wein im Kühlschrank kühlen
Erwarten Sie mehrere Gäste, lagern Sie die Flaschen bereits am Tag zuvor im Kühlschrank. Dann sind Sie auf der sicheren Seite. Aber wie lange braucht Wein zum Kühlen im Kühlschrank, wenn sich spontan Gäste ankündigen? Hier sollten Sie zwei bis drei Stunden einplanen, um Rotwein und Weißwein zu kühlen. Haben Sie keine Möglichkeit, den Wein zu frappieren, legen Sie Weiß- oder Roséwein wenige Minuten ins Eisfach. Doch Vorsicht, Weine reagieren empfindlich auf zu niedrige Temperaturen. Schaumweine büßen im Eisfach zum Beispiel an Aroma ein.
Obwohl Rotwein nicht so kühl serviert wird wie Weißwein, Rosé und Schaumwein, sollte auch dieser gegebenenfalls um wenige Grad auf die ideale Trinktemperatur gekühlt werden. Die Empfehlung, Rotwein bei Zimmertemperatur zu trinken, ist veraltet und stammt aus einer Zeit, als es noch keine Zentralheizungen gab und die Zimmertemperatur in der Regel um Einiges kühler war als heutzutage. Um Rotwein zu kühlen, nutzen Sie eine Kältemanschette oder stellen die Flasche in den Kühlschrank.
Wieso müssen Weißweine, Roséweine und Rotweine unterschiedlich temperiert werden?
Die Temperatur des Weines hat einen Einfluss auf unseren Geschmackseindruck. Sinkt die Temperatur, ist unsere Zunge empfindlicher für Säuren. Weine schmecken dann sehr frisch. Bei höheren Temperaturen hingegen werden Süßstoffe stärker wahrgenommen. Dadurch nehmen wir einen Rotwein in der Regel als voller und schwerer wahr als etwa einen Weißwein. Abhängig davon, ob der Wein trocken oder edelsüß ist, empfehlen sich andere Trinktemperaturen.
Weißwein:
- Halbtrocken bis lieblich: sechs bis zehn Grad Celsius
- Junge Weißweine: acht bis zehn Grad Celsius
- Trockene Weißweine: neun bis elf Grad Celsius
- Würzige & reife Weißweine: elf bis 13 Grad Celsius
- Edelsüße Weißweine: zwölf bis 14 Grad Celsius
Rotwein:
- Fruchtige, junge Rotweine: zwölf bis 14 Grad Celsius
- Leichte Rotweine: 14-16 Grad Celsius
- Mittelkräftige Rotweine: 16-18 Grad Celsius
- Kraftvolle, schwere Rotweine: 18 Grad Celsius
Schaumwein:
- Sekt, Prosecco, Champagner ohne Jahrgang: fünf bis sechs Grad Celsius
- Hochwertige Jahrgangssekte: acht bis zehn Grad Celsius
- Blanc de Noir- und Roséschaumweine: acht bis zehn Grad Celsius
Tipps zur Lagerung von Wein
Nicht jeder besitzt einen Weinkühlschrank, in dem Weißwein, Rosé oder Schaumwein Platz finden. Grundsätzlich reicht ein dunkler, kühler Keller vollkommen aus. Was ist die beste Temperatur für die Lagerung von Wein? Eine Durchschnittstemperatur von zehn bis zwölf Grad Celsius sollte gegeben sein. Bei höheren Temperaturen reift Wein nach. Bei anhaltenden Temperaturen über 25 Grad Celsius kann es sein, dass der Wein deutlich an Aroma verliert oder sich der Geschmack verändert.