Natürliches Aroma, naturidentische Aromastoffe, künstliche Aromen: In industriell verarbeiteter Nahrung stecken eine Menge dieser Zusätze. Doch welchen Zweck erfüllen sie eigentlich und wo liegen die Unterschiede?
Eine Gemüsebrühe aus frisch gekochtem Gemüse ist geschmacklich die beste Variante.
Aromastoffe sind in irgendeiner Form auf vielen Nahrungsmittelverpackungen in der Zutatenliste zu finden. Die Funktion von Zusatzstoffen in Lebensmitteln ist es, industriell verarbeitete Nahrung zu optimieren. Die Verwendung von Aromastoffen sorgt dafür, dass der während des Herstellungsprozesses verloren gegangene natürliche Geschmack wieder in den Vordergrund tritt. Ein Gemüsebrühepulver schmeckt nun einmal nicht wie eine frisch gekochte Gemüsesuppe. Der Zusatz von Geschmacksverstärkern wie Hefeextrakt und Glutamat soll das ausgleichen. Dabei machen kleine Abweichungen in der Bezeichnung einen großen Unterschied.
Naturidentisch etwa hat nichts mit natürlich zu tun. Bestes Beispiel ist die Vanille. Das natürliche Lebensmittel ist die Vanillestange. Als Aromastoff kommt hingegen Vanillin zum Einsatz, das eigens hergestellt wird. Um die Verwirrung komplett zu machen: Die Produktion kann künstlich erfolgen oder das Vanillin wird aus natürlichen Rohstoffen wie etwa Zuckerrübenschnitzeln gewonnen. Die Bezeichnungen haben folgende Bedeutung:
Für den Verbraucher ist es aufgrund der Begriffsvielfalt nicht immer leicht zu erkennen, ob sich Chemie in einem Produkt befindet oder nicht. Die Verbraucherzentralen raten, auf Begriffe wie "Aroma" oder "Vanilla" zu achten. Dahinter verbergen sich meistens Geschmacksstoffe aus dem Labor.
Während Aromastoffe im Kaffee oder Aromastoffe im Wein auf natürliche Weise die Geschmacksknospen stimulieren und blumige, würzige oder nussige Noten haben, erscheint der Geschmack bei aromatisierten Produkten bisweilen penetrant. Künstliche Aromastoffe in einem Tee mit Himbeer-Sahne-Geschmack beispielsweise sind nicht für jeden Gaumen ein Genuss. Der Grund: Die synthetischen Erzeugnisse schmecken viel intensiver als natürliche Aromen. Dieses Zuviel kann auf Dauer unsere Geschmackswahrnehmung prägen, natürliche Lebensmittel schmecken plötzlich fade. Kritiker raten deshalb davon ab, regelmäßig künstlich aromatisierte Produkte zu konsumieren. Würzen Sie lieber selber, etwa mit frischem Grün. Warum sollte man frische Kräuter nicht mitkochen? Die Antwort kennt der EDEKA-Experte.