Baden-Württember: Beckstein
Die Flaschen klappern in der Abfüllanlage. Eine nach der anderen sucht ihren Weg über die Förderbänder, um gefüllt, verschlossen, etikettiert und gelagert zu werden. Ein Teil geht dann an EDEKA, wo die Becksteiner Weine als regionale Erzeugnisse einen festen Platz im Sortiment haben. Ein anderer Teil geht an die Gastronomie oder in die neu gestaltete Vinothek auf dem Firmengelände. Martin Braun schaut vorbei.
Der studierte Betriebswirt gehört zu den glücklichen Menschen, die ihr Hobby zum Beruf gemacht haben. Der Becksteiner ist Geschäftsführer der Becksteiner Genossenschaft, was nicht weiter verwunderlich ist, denn wer in Beckstein geboren und aufgewachsen ist – wie momentan 350 Personen - für den ist Wein Lebenselixier, der war als Kind schon im Weinberg und ist Zeit seines Lebens mit ihm verbunden.
Beckstein liegt in der Region Tauberfranken zwischen Wertheim am Main und Bad Mergentheim und ist somit der nördlichste Weinbaubereich Badens. Die 1894 gegründete Genossenschaft, der Martin Braun vorsteht, ist der größte Arbeitergeber am Ort. „Unsere 354 Mitglieder, die aus dem Heimatdorf und den benachbarten zwanzig Ortschaften stammen, bewirtschaften 270 Hektar Rebfläche“, erzählt er während er durch das Treppenhaus in das historische Kiliankeller-Gewölbe im Untergeschoss der neuen Vinothek läuft, wo die alten Holzfässer lagern, in denen die Genossenschafts-Weine ausgebaut werden. „Somit kommt auf jeden unserer Winzer im Durchschnitt nur rund ein Hektar Weinberg. Das bedeutet, dass sie ihre Rebstöcke ganz genau kennen und zu 100 Prozent auf ihre jeweilige Rebsorte und deren Eigenschaften spezialisiert sind.“
Typisch für Tauberfranken ist das Muschelkalkgestein, das mineralische, frische und sehr fruchtige Weine hervorbringt. Wie den fränkisch orientierten Müller-Thurgau, den Bacchus und den Silvaner, die Württembergischen Rebsorten Kerner und Schwarzriesling und die aus Baden stammenden Burgundersorten wie den Grauburgunder, den Weißburgunder, den Chardonnay und den Spätburgunder. Auch das Klima und die Lage spielen eine entscheidende Rolle für die Qualität der Weine.
In Tauberfranken profitiert man vom „Cool Climate“. Das bedeutet viele Sonnenstunden am Tag und kühle Nächte. Hinzu kommen die meist milden und eher trockenen Herbstmonate. Dadurch können die Trauben über lange Zeit an den Reben reifen, behalten aber ihre angenehme Frische. „Unsere Muschelkalkböden speichern die Wärme der Sonne und geben sie in den kühlen Abendstunden an die Reben weiter“, ergänzt Martin Braun.
Diese besonderen Qualitätsweine tragen so poetische Namen wie „Zitronenfalter“ und „Frauenschuh“ und wollen so die Natur und die Kultur in der Gegend huldigen. „Und wer jetzt Lust bekommt, sie zu kosten, der findet sie im Lebensmittelhandel. EDEKA ist unser größter Abnehmer“, so Braun, „und unsere Zusammenarbeit eine Partnerschaft auf Augenhöhe.“
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