Oberfranken: Doehlau
Das Hofer Land ganz im Norden Frankens, zwischen Fichtelgebirge, Frankenwald und Vogtland hat einen rauen Charme. Hier wechseln sich Wälder mit Hochplateaus ab. Im Sommer dominiert das charakteristische Gelb der Rapsfelder, die Winter sind kalt und schneereich. Hier liegt am Fuße des Kotzauer Berges die Gemeinde Döhlau. Rund 4.000 Menschen leben und arbeiten hier.
Einer davon ist Günter Popp, Inhaber und Geschäftsführer der Popp Kartoffelprodukte GmbH. Seit über 40 Jahren baut Familie Popp hier Kartoffeln an. Genauso lange sucht sie nach Wegen, die Knollenfrüchte zu vermarkten. Deshalb verkauft Popp nicht nur Rohware, sondern auch geschälte Kartoffeln für die Gastronomie – und den beliebten Popp Kloßteig mit dem charakteristischen roten Logo, der auch bei EDEKA im Kühlregal zu finden ist.
„Wir verarbeiten zu 90 Prozent Kartoffeln aus eigenem Anbau“, sagt Günter Popp nicht ohne Stolz, „So ist eine lückenlose Qualitätskontrolle vom Saatgut bis zum fertig abgepackten Kloßteig möglich“. Rund 4.000 bis 5.000 Tonnen erntet die Firma im Jahr. Die Vorjahresernte hält bis Ende Mai, nur im Juni und Juli werden Kartoffeln aus kontrolliertem Anbau von einem Lieferanten aus Rheinland-Pfalz zugekauft. Ab Mitte August beginnt dann im Fichtelgebirge die Kartoffelernte, dann werden wieder eigene Knollenfrüchte verarbeitet. „Das Fichtelgebirge ist mit seinem Urgestein-Verwitterungsboden sehr gut für den Anbau von aromatischen Kartoffeln geeignet“, weiß Popp. Das schmeckt man auch.
Ab August herrscht dann Hochbetrieb für die 22 Mitarbeiter, die zum Teil schon seit Jahrzehnten bei Popp arbeiten. Die frisch geernteten Kartoffeln werden zunächst zwischengelagert und warten in eigens belüfteten und gekühlten Lagerhallen darauf, weiterverarbeitet zu werden. Wenn es soweit ist, werden sie gewaschen und verlesen.
Dann kommen sie in den Dampfschäler, werden danach von Hand nachgereinigt, in einer Kochröhre gekocht, gerieben, zerkleinert, gemengt und im Vakuumfüller abgepackt. Dann werden sie ausgeliefert – aber nur an Märkte in der Region.
„Wir legen Wert auf regionale Vermarktung. Unsere Produkte bekommt man in einem Umkreis von rund 120 Kilometern“, sagt Popp. Für ihn ist Regionalität auch eine Frage der Nachhaltigkeit: „Ich sehe keinen Sinn darin, Kloßteig viele hundert Kilometer durch die Lande zu fahren, wenn es vor Ort auch lokale Produzenten gibt.“ Dennoch ist die Firma in den letzten 10 Jahren stetig gewachsen, einfach deswegen, weil ihre Produkte in den regionalen Märkten immer mehr Käufer finden. Denn daheim schmeckt es immer noch am Besten.
Warum würden Sie Ihr Produkt kaufen?
Weil ich von der Qualität überzeugt bin. Außerdem bin ich ein leidenschaftlicher Kloßesser, mir schmeckt unser Teig einfach.
Worauf sind Sie besonders stolz?
Auf unser gutes Verhältnis zu unseren Mitarbeitern und die positive Gesamtentwicklung des Unternehmens in den letzten Jahren.
Was verbindet Sie mit der Region?
Ich selbst bin hier aufgewachsen, so wie die meisten meiner Mitarbeiter. Und: Unser Produkt, die Kartoffel, wächst hier besonders gut.
Was wäre die Region ohne Produzent wie Sie?
Hier bei uns gibt es nur wenige Einwohner, die nächste Großstadt ist 150 km entfernt. Daher gibt es hier kaum Großkonzerne sondern vor allem viele kleine und mittlere Unternehmen wie uns. Wir sind hier die Wirtschaft.
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