Die Kohrener Landmolkerei und ihre Landwirte aus Mittelsachsen arbeiten gemeinsam an einer nachhaltigeren Wirtschaftsweise. Kurze Wege verkleinern den ökologischen Fußabdruck und stärken die Wirtschaftskraft der Region.
Regionalität ist bei der Kohrener Landmolkerei in Penig kein kurzlebiger Mode-Trend, nein, Regionalität ist für die beiden Geschäftsführer Rüdiger Fricke und Jörg Rögner Programm. „Seit Herbst 2019 läuft die Umstrukturierung unserer Molkerei zu einer leistungsfähigen Regional-Marken-Molkerei, die sich auf Spezialitäten konzentriert und auf Massenartikel verzichtet“, sagt Rüdiger Fricke. Mit diesem Konzept wollen die beiden Geschäftsführer die Verbraucher in Sachsen überzeugen und für ihre hochwertigen Molkerei-Produkte gewinnen. Denn die Kohrener Landmolkerei, die sich seit Juli 2020 die erste Bio-Molkerei in Sachsen nennen darf, ist auch ein wichtiger Arbeitgeber in der Region. Mit 80 motivierten Mitarbeitern verarbeitet die kleine Molkerei rund 50 Millionen Kilogramm Milch pro Jahr.
Auf der Basis wissenschaftlicher Studien, zeigt der Living Planet Report des WWF regelmäßig: Wir verbrauchen viel zu viele Ressourcen. Der ökologische Fußabdruck der Menschheit wird permanent größer. Gemeinsam mit seiner Molkerei trägt Landwirt Ulrich Müller aus Mitweida zu einer nachhaltigeren Wirtschaftsweise bei. Der Bio-Betrieb, den Müller mit Sohn Kai und Frau Renate bewirtschaftet, liegt nur 30 Kilometer von der Molkerei entfernt. Die Weideflächen des Hofes befinden sich im Landschaftsschutzgebiet der neun Kilometer langen Talsperre Kriebstein im sächsischen Burgenland. Zwischen April und Oktober dürfen die 55 Kühe auf die Weide. Auch die milchgebenden Kühe haben ganztägig die Bewegungsfreiheit, die sie sich wünschen. Perfekte Bedingungen also für eine biologisch/ökologische Wirtschaftsweise. Mit der Erzeugung von grünem Solarstrom leistet Familie Müller einen weiteren Beitrag zur Reduktion der CO2 Emissionen.
Für die Zusammenarbeit mit der Kohrener Landmolkerei sprechen nach den Worten von Ulrich Müller unter anderem die kurzen Wege. „Unsere Molkerei sorgt für kurze Wege vom Erzeuger bis zum Verbraucher, der ökologische Fußabdruck wird dadurch kleiner, das ist ideal“; sagt Müller. Aber es sind nicht nur die kurzen Transportwege. Die Molkerei unterstützt mit ihrem Regionalkonzept auch andere Landwirtschaftsbetriebe aus der Region und hilft damit die Wirtschaftskraft der Region zu stärken.
Neben der Bio-Milch sticht aus der Produktpalette der Kohrener Landmolkerei die Heumilch hervor. Heumilchwirtschaft ist eine traditionelle Form der Milcherzeugung. Der wesentliche Unterschied zur konventionellen Milch besteht darin, dass die Milchkühe keine Gärfuttermittel (Silage) erhalten. Früher fraßen die Kühe im Sommer wie im Winter ausschließlich Gras und sonnengetrocknetes Heu. Die silagefreie Fütterung wirkt sich positiv auf den Geschmack der Milch aus. Doch was früher normal war, gilt heute als Spezialität, deren Erzeugung für alle Beteiligten mit mehr Aufwand verbunden ist.
Das Thema Nachhaltigkeit wird auch im Produktionsbereich der modernen Molkerei künftig noch stärker in den Focus rücken. So soll der Anteil der PET-Flaschen, in die die Landmolkerei große Teile ihrer Produkte abfüllt, bis Ende 2020 aus 50 Prozent recyceltem Material bestehen. „Bis Ende 2021 sollen unsere PET-Flaschen zu 100 Prozent aus recyceltem Material hergestellt werden. Dieses Ziel haben wir uns gesteckt“, sagt Geschäftsführer Jörg Rögner.
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