Unterfranken: Schweinfurt
Es ist früh am Morgen in Schweinfurt und in der Cramer Mühle herrscht bereits Hochbetrieb. Ein Bauer liefert auf dem Traktor sein Getreide an. Er gehört zu den ausgesuchten Vertrags-Landwirten zwischen der Rhön, den Haßbergen und dem Steigerwald, die ihr Korn bei der Cramer Mühle KG zu kontrolliertem Mehl aus der Region vermahlen lassen. Von einem ankommenden LKW werden im Labor erste Proben genommen. Die Körner werden auf ihre Reinheit geprüft. „Ohne Kontrolle gelangt nichts in den Produktionsablauf“, versichert Nikolai Kohl, der für die Qualitätssicherung zuständig ist.
Die Cramer Mühle ist ein besonderer Ort, mitten im Grünen, idyllisch gelegen auf einer kleinen Insel im Main, mitten im Naturschutzgebiet, das seltene Vogelarten beherbergt. Gemahlen wird hier im fränkischen Schweinfurt seit 1806 – zunächst Gips und Öl, seit 1812 Getreide. Mit dem Strom, den die Mühle produziert, versorgt sie Sennfeld, eine Ortschaft in nächster Nähe.
Wer beim Thema Mühle an ein verstaubtes Nostalgiebild denkt, irrt sich gewaltig. Qualität braucht höchste Standards. Die Cramer Mühle KG ist ein 40 Meter hoher imposanter Bau. Ein hochmodernes Unternehmen mit hochmodernen Maschinen, die das Korn, bis es endgültig ausgemahlen ist, durch Laufrohre hin und her schicken. In den riesigen Getreidesilos mit einer Lagerkapazität von 30.000 Tonnen werden die verschiedenen Qualitätsstufen getrennt gelagert und dann auch getrennt gemahlen.
Die Mühle produziert z.B. Weizen-, Roggen-, Dinkel- und Vollkornmehle aus kontrolliertem Anbau, dazu Backschrote, Grieß und Backsaaten wie Kürbiskerne, Sonnenblumenkerne und Hartweizengrieß. Der Mahlprozess wird durch EDV-Steuerungen und durch die Müller durchgängig überwacht, rund um die Uhr, sieben Tage pro Woche. Direkt vor der Vermahlung wird das Getreide unter ständiger Kontrolle noch einmal ordentlich gescheuert und in Luft gewaschen, um eventuell anhaftenden Schmutz oder Schadstoffe zu entfernen. Eine fotooptische Sortiermaschine lässt kein Korn mit Abweichungen in Form und Farbe durch.
In den vergangenen Jahrzehnten hat die Cramer Mühle ihre Produktion kontinuierlich gesteigert und zählt heute zu den führenden Mühlen im Freistaat Bayern. Der bisherige Chef Johannes Cramer hat seinen Neffen Philipp vor zwei Jahren in die Firma geholt, zum Geschäftsführer gemacht und so die Nachfolge gesichert. Der neue Mann füllt seinen verantwortungsvollen Posten mit großer Leidenschaft fürs Produkt und viel Empathie für Kunden und Mitarbeiter aus.
„Wenn man meine vier Kinder nach ihrem Lieblingsmehl fragt, dann ist es das Spätzlemehl, das gehört zum festen Sortiment, das wir an EDEKA liefern. Es ist besonders zum Pizzabacken geeignet,“ sagt Philipp Cramer schmunzelnd, “denn es schmeckt so herrlich crunchig.“
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