Mentale Stärke ist nicht nur im Sport wichtig, sondern bewahrt uns auch vor Ernährungssünden. Denn oft genug greifen wir unbewusst zu Nahrungsmitteln, die dem Körper nicht guttun. Mit bestimmten Übungen machen Sie sich so ein Verhalten bewusst und steuern dagegen.
Im Leistungssport ist Mentaltraining heute weit verbreitet, aber wussten Sie, dass Sie damit auch Ihre Ernährung beeinflussen können? Mit dem Persönlichkeitstraining können Sie sich ungute Essgewohnheiten vergegenwärtigen und durch neue, bessere ersetzen. Ähnlich wie beim intuitiven Essen hören Sie dabei in sich hinein und lernen die mentale Kraft zu entwickeln, um beispielsweise dem Heißhunger auf Süßes erfolgreich zu widerstehen. Hinter solchen Attacken steckt übrigens meistens Stress: Mit dem Griff zum Schokoriegel versuchen wir Überlastung, Angst oder mangelndes Selbstbewusstsein zu kompensieren. Mentaltraining, Meditation oder auch Autogenes Training fördern die Entspannung, wodurch Stressesser die "Jieper-Phase" in der Regel ohne Essen überstehen. Wer entspannt ist, isst zudem viel bewusster, beachtet das Sättigungsgefühl und verzichtet auf zu große Portionen. Auch das erneute Hungergefühl nach dem Essen lässt länger auf sich warten.
Neben Entspannungs- und Achtsamkeitsübungen gehört die Visualisierung zu den wichtigsten Methoden des Mentaltrainings. Indem wir uns vorstellen, wie wir Gemüse und Obst statt Nudeln und Schokolade essen oder uns einen kleinen Teller statt eines großen füllen, programmieren wir quasi unser Unterbewusstsein auf eben dieses Verhalten. So können wir mit Mentaltraining abnehmen und uns mit nahrhaften Lebensmitteln versorgen. Wollen wir unsere Ernährung umstellen und unsere Kost beispielsweise nach den Prinzipien des Ayurveda zusammenstellen, visualisieren wir immer, wieder wie wir dieses Ziel erreichen.
Wer immer wieder in alte Verhaltensmuster verfällt, kann mit Übungen des Mentaltrainings gezielt gegensteuern. Und das funktioniert so:
• Machen Sie sich bewusst, welches Bedürfnis das Verhalten befriedigt. Sehen Sie das Stück Kuchen beispielsweise als Belohnung?
• Überlegen Sie sich dann, wie Sie das Bedürfnis auf andere Weise erfüllen können. Anstelle des Kuchens kann etwa Musikhören treten.
• Halten Sie Strategien bereit, wenn Probleme bei der Etablierung des neuen Verhaltens auftauchen. Trinken Sie ganz langsam ein Glas Wasser, machen Sie Atemübungen oder sagen Sie ein Mantra auf.
• Setzen Sie sich Zwischenziele statt immer an das Endziel zu denken. So können Sie sich vornehmen, zunächst jedes dritte Mal auf den Kuchen zu verzichten, dann jedes zweite Mal und schließlich ganz. Das ist im Grunde wie bei einer Entgiftung, die auch nicht von jetzt auf gleich, sondern schrittweise erfolgt.