Silizium ist ein eher unbeachtetes Element, wenn es um eine ausgewogene Ernährung geht. Beworben wird das Halbmetall vor allem als Nahrungsergänzungsmittel, das gut für die Haare und Knochen sein soll. Wir sagen, was aus wissenschaftlicher Sicht dran ist.
Silizium ist ein nichtessenzielles Spurenelement: Es muss dem Körper also nicht über die Nahrung zugeführt werden. Von Natur aus sind etwa 20 Milligramm Silizium pro Kilogramm Körpergewicht in unserem Bindegewebe, in der Haut, im Zahnschmelz und in den Knochen gespeichert. Allein aus diesem Grund werden siliziumhaltige Nahrungsergänzungsmittel als Schönheitsmittel beworben, die das Bindegewebe stärken und für volles Haar und straffe Haut sorgen sollen. Wissenschaftlich belegt ist das keineswegs. Die Verbraucherzentrale warnt sogar vor der Einnahme des Spurenelements, das in gebundener Form in Präparaten mit Kieselsäure oder als organisches Silizium angeboten wird. Denn Kieselerde & Co. könnten mit giftigem Blei belastet sein oder Mineralien in einer sehr hohen Konzentration enthalten. Das würde die Nieren unnötig belasten. Für Schwangere lautet die Empfehlung, auf keinen Fall Kieselerde einzunehmen.
Wer sich ausgewogen ernährt, isst in der Regel ohnehin genügend Lebensmittel, die natürlicherweise Silizium enthalten. Hirse, Kartoffeln, Spinat, Erbsen, Paprika, Birnen, Weintrauben, Erdbeeren und Bananen kommen unter anderem als Quelle für das Spurenelement infrage. Darüber hinaus ist Silizium häufig ein Bestandteil von Wasser. Auf diese Weise zugeführt, nehmen wir bis zu 25 Milligramm Silizium täglich zu uns und brauchen uns keine Gedanken darüber zu machen, ob unsere Ernährung für gesundes Haar ausreicht. Lediglich wenn sehr wenig Gemüse und Obst auf dem Speiseplan stehen und stattdessen viele tierische Produkte, nehmen wir wenig Silizium auf. Denn Fleisch, Wurst oder Milch sind frei davon.
Ob wir komplett auf Silizium verzichten können, ist bis heute ungeklärt und Gegenstand der Forschung. Einige Studien wollen einen Zusammenhang zwischen der Zufuhr des Spurenelements und der Knochendichte gefunden haben. Da die Datenlage aber noch unzureichend ist, lassen sich noch keine Empfehlungen daraus ableiten. Unser Tipp: Essen Sie einfach bunt! Landen regelmäßig Obst und Gemüse in allen Farben sowie Getreideprodukte auf dem Teller, führen Sie dem Körper in der Regel nicht nur Silizium, sondern auch viele weitere wichtige Nährstoffe in ausreichenden Mengen zu. Auf die teuren Pulver und Kapseln können Sie da getrost verzichten!