Frühstück, Mittagessen, Abendbrot: Für Generationen war diese Art des Essens fester Bestandteil des Alltags. In unserer schnelllebigen Zeit gibt es nun eine Alternative, die auf viele Mini- statt drei großer Hauptmahlzeiten setzt.
Snacks zu essen statt üppiger Drei-Gänge-Menüs gehört zu den Food-Trends 2020: Die neue Esskultur verabschiedet sich von den Gewohnheiten der Eltern- und Großelterngeneration und hält weder feste Zeiten für die Nahrungsaufnahme noch die Folge Vorspeise-Hauptgericht-Dessert ein. Gegessen wird, wenn sich der Hunger meldet und man gerade mal ein paar Minuten Ruhe hat. Snackification bedeutet dabei aber nicht, dass hektisch der nächstbeste Schokoriegel eingeworfen wird. Die Mini-Gerichte sollen gesund sein und zu einer ausgewogenen Ernährung beitragen. Der Speiseplan beruht auf modernen Rezepten aus aller Herren Länder: Bowls, Burger, Wraps, asiatische Suppen wie Ramen, auch Sushi, Mezze, Tapas sowie Hummus gehören zu den beliebtesten Snacks.
Schmecken sollen die Häppchen natürlich auch, hier hat Snackification viele Schnittmengen mit Healthy Hedonism: Gesund genießen lautet die Devise dieses Food-Trends. Beide Ernährungsformen setzen vor allem auf vegetarische oder vegane Kost. Wenn es tierische Produkte gibt, dann soll die Qualität stimmen. Fleisch vom Weiderind, Wild und frisch geangelter Fisch werden gegenüber Produkten aus der Massenproduktion bevorzugt.
Die Gastronomie passt sich dem Wandel bei den Ernährungsgewohnheiten an und greift die Snack-Trends verstärkt auf. Statt Currywurst mit Pommes finden sich an Imbissständen und in Schnellrestaurants Salate to go, Smoothies und frisch gepresste Säfte, vegane Burger, Bento-Lunchboxen und andere "Mimas" (Mini-Mahlzeiten) der gesunden Küche. Sie können all das aber umweltbewusster und ohne Verpackungsmüll auch selbst in einer nachhaltigen Lunchbox mit ins Büro oder auf Reisen nehmen, anstatt es "to go" zu kaufen.
Wer das Maximum aus dem Snackification-Trend holen will, greift eventuell zu Functional Food – Lebensmitteln, die mit Zusatzstoffen angereichert sind, die gesundheitsfördernd wirken sollen. Dazu gehören beispielsweise Probiotika und Vitamine. Allerdings raten Ernährungsexperten, diese Stoffe lieber auf natürliche Weise aufzunehmen: Eigens angereicherte Nahrungsmittel seien dann überflüssig. Ob das häufige Essen im Zuge von Snackification dem Körper guttut oder nicht, ist den Wissenschaftlern zufolge eine sehr individuelle Angelegenheit. Manchen Menschen bekommen die drei gewohnten Mahlzeiten besser.
Im Zweifel gilt: Probieren Sie es aus! Wichtiger als die Frequenz ist ohnehin, was Sie essen. Zuckerreiche Snacks treiben den Blutzuckerspiegel rasant in die Höhe und lassen ihn rasch wieder absinken. Snackification mit pflanzenbasierten, ballaststoffreichen Zwischenmahlzeiten ist hier sicher der bessere Weg.