Die Anzahl der Veganer in Deutschland nimmt zu und entsprechend bekannt ist die tierproduktfreie Ernährung. Aber was essen Peganer? Wir stellen Ihnen diese Kostform genauer vor.
Veganer, Ovo-Lacto-Vegetarier, Pescetarier und jetzt Peganer: Bisweilen fällt es schwer, bei der Vielfalt der Ernährungsweisen auf dem Laufenden zu bleiben. Dabei verbirgt sich hinter den trendigen Begriffen oft nichts Neues, sondern Altbekanntes. So ist es auch bei der peganen Ernährung: Hierbei handelt es sich um eine Kombination von paleo und vegan, weshalb man auch von paleovegan spricht. Ein amerikanischer Mediziner vermischte die beiden Ernährungsweisen als Erster und stieß damit auf viel Interesse. Auf dem Speiseplan stehen frische, unverarbeitete Lebensmittel wie sie auch unsere Vorfahren aßen: daher "paleo", also steinzeitlich. Vegan deshalb, da den Hauptanteil Gemüse und Obst bilden. Getreide, Milch und Milchprodukte sowie Zucker sind zu meiden, Hülsenfrüchte, Fleisch, Fisch und Eier sind in Maßen geeignet. Überzeugte Veganer können also nicht auf die pegane Ernährung umsteigen. Das Konzept entspricht bis auf den fehlenden Getreide- und Milchanteil weitgehend modernen Ernährungsempfehlungen wie sie etwa der EDEKA-Mix-Teller abbildet.
Selbst und mit naturbelassenen Zutaten zu kochen, ist immer die erste Wahl, wenn Sie eine bewusste Ernährung umsetzen möchten. Nur so haben Sie die Kontrolle über alle Inhaltsstoffe und die Qualität der Nahrungsmittel. Durch Gemüse und Obst als Grundlage liefert die pegane Ernährung jede Menge wichtiger Vitamine und Mineralstoffe, ergänzt durch hochwertiges Fleisch von Weidetieren. Fette sollen aus Nüssen, Oliven oder Avocados stammen, wodurch Sie automatisch die als ungesund eingestuften Transfette meiden. Das gilt auch für Zucker, dessen Konsum in Deutschland insgesamt viel zu hoch ist. Unter Experten umstritten ist der Verzicht auf Getreide und Milch: Peganer lehnen Weizen & Co. aufgrund des enthaltenen Glutens ab, das ihnen zufolge etwa Autoimmunerkrankungen begünstigen soll. Und Milch sei für Kälber gedacht, nicht für Menschen. Die Gegner bezweifeln diese Argumente.
Dr. Hyman, der Erfinder der peganen Diät, plädiert übrigens für eine individuelle Gestaltung der Kostform. So sind glutenfreie bzw. -arme Lebensmittel wie Haferflocken auch in der peganen Ernährung zum Frühstück nicht strikt verboten. Sie können auch auf Pseudogetreide wie Quinoa und Buchweizen ausweichen, die das Klebereiweiß nicht enthalten. Backen Sie mit solchen Zutaten statt mit Weizen oder Dinkel ein Brot, ist es für die pegane Ernährung also geeignet. Gut zu wissen, zumal andere Kohlenhydratquellen wie Reis und Kartoffeln im Rahmen einer peganen Ernährung nicht empfohlen werden. Ein Problem kann allerdings der Verzicht auf Milch und Milchprodukte darstellen, die Eiweiß und Kalzium liefern sowie Vitamin-B2-Lebensmittel sind. Hier raten Fachleute dazu, die Rezepte für die pegane Ernährung entsprechend zu gestalten und beispielsweise kalziumhaltiges Gemüse wie Grünkohl oder Spinat einzubauen. Alles in allem bringt die pegane Kost bei entsprechender Anpassung viele Vorteile mit sich, von denen insbesondere Autoimmunkranke und Menschen mit Unverträglichkeiten profitieren können.