Ist Zucker ein Gewürz?
In vielen Rezepten steht eine Prise Zucker auf der Zutatenliste, um den Geschmack abzurunden. Da drängt sich die Frage auf, ob Zucker ein Gewürz ist. Hier sind die praktische Verwendung und die lebensmittelrechtliche Definition zu unterscheiden. Letzterer zufolge zählt Zucker nicht zu den Gewürzen. Sie sind in den Leitsätzen des Deutschen Lebensmittelbuchs als geschmacksgebende und geruchsgebende Pflanzenteile beschrieben. Dazu gehören:
- Früchte
- Blüten und Blütenteile
- Kräuter
- Blätter
- Samen
- Knospen
- Wurzeln und Wurzelstöcke
- Zwiebeln
- Rinden
Der aus Rüben hergestellte Zucker ist kein Pflanzenteil, sondern ein Pflanzenerzeugnis – und somit kein Gewürz.
Theorie und Praxis: Mit Zucker lässt sich würzen
In der Praxis wird Zucker jedoch zum Würzen verwendet. Im Kaffee oder Tee etwa sorgt der Geschmacksgeber für Süße. Und in zahlreichen Rezepten ist die Prise Zucker unentbehrlich, um beispielsweise Bitterstoffe und Säuren auszugleichen. Ziel der Zuckerzugabe ist es, ein ausgewogenes Aroma zu erreichen. Wichtig dabei ist es, wirklich nur eine Prise hinzuzufügen. Überhaupt sollte die Verwendung von Zucker in Maßen erfolgen, ob als Gewürz oder Hauptzutat. Denn die Antwort auf die Frage, wie viel Zucker pro Tag noch gesund ist, fällt eindeutig aus – je weniger, desto besser. Dabei spielt es übrigens keine Rolle, welche Sorte Sie verwenden. Dass brauner Zucker gesünder als weißer Zucker ist, lässt sich nämlich klar verneinen. Allerdings ist der Geschmack von braunem Rohrzucker leicht karamellartig, was den Zucker als Gewürz interessant macht. Er harmoniert beispielsweise gut mit Nüssen, Schokolade und Gewürzen und verfeinert etwa dunkles Gebäck.