Was sind die Prinzipien des ökologischen Weinbaus?
Grundsätzlich spielt Umweltbewusstsein im gesamten deutschen Weinbau eine große Rolle. Beim ökologischen Weinbau steht jedoch besonders der Ansatz im Fokus, das Ökosystem am Weinberg in der Balance zu halten. Wer sich an die offiziellen Vorgaben der EU hält, darf seinen Wein mit dem Zusatz „Ökologischer Wein“, „Öko-Wein“ oder „Bio-Wein“ vermarkten. Außerdem darf das offizielle EU-Gemeinschaftslogo verwendet werden. Im Jahr 2011 betrug der Anteil der ökologisch bewirtschafteten Weinberge in Deutschland 7,5 Prozent der gesamten Rebfläche.
Beim ökologischen Weinbau verzichten die Weinbauer unter anderem auf chemisch-synthetische Düngemittel und verwenden stattdessen organischen Dünger wie Humus. Auch beim Pflanzenschutz verzichtet man auf chemische Mittel und setzt unter anderem auf reinen Schwefel, Kupfer oder Natriumkarbonat (Backpulver). Pflanzenschädlinge werden unter anderem mit künstlich hergestellten Lockstoffen an der Vermehrung gehindert. Unkraut entfernt man mechanisch, beispielsweise von Hand. Zum Wohle der Artenvielfalt werden die Reihen zwischen den Reben auf verschiedene Weise bepflanzt. Viele dieser Techniken werden bereits auch im konventionellen Weinbau angewandt.
Die Auswahl der Reben bleibt von den Prinzipien des ökologischen Weinbaus grundsätzlich unberührt. Allerdings werden für die Herstellung von Bio-Wein robuste Rebsorten bevorzugt, die von Natur aus resistenter gegen Pilzkrankheiten sind, wie etwa die Regent-Traube .
Seit 2012 wird auch die Arbeit des Kellermeisters von EU-Richtlinien bestimmt. Beim Ausbau von Öko-Weinen gelten beispielsweise strengere Grenzwerte bei der Verwendung von Schwefel zur Haltbarmachung. Außerdem ist der Einsatz von Gentechnik genauso untersagt wie die Zugabe von Stoffen, mit denen Mängel und Weinfehler behoben werden können. Winzer, die ihren Betrieb auf ökologischen Weinbau nach EU-Norm umstellen wollten, benötigen hierfür rund drei Jahre.