Baden: Weinbaugebiet in Südwest-Deutschland
Baden ist mit 16.000 Hektar Rebfläche das drittgrößte und das südlichste deutsche Weinbaugebiet – und kein anderes deutsches Weingebiet ist so vielseitig. Das Weinanbaugebiet Baden erstreckt sich an der Oberrheinischen Tiefebene entlang von Tauberfranken über die Badische Bergstraße bis zum Bodensee. Es ist in neun Bereiche aufgeteilt, die ganz unterschiedliche klimatische und landschaftliche Eigenschaften aufweisen, was vielfältige Weine entstehen lässt.
Weinregion Baden unter der Lupe
Das besonders milde und sonnige Klima der Region bringt Baden eine Sonderstellung im Vergleich zu den anderen zwölf deutschen Weinbaugebieten ein: Es wird als einziges deutsches Gebiet der Weinbauzone B der Europäischen Union zugeordnet. Baden liegt damit in der gleichen Weinbauzone wie unter anderem alle österreichischen Weinregionen sowie die französischen Anbaugebiete Elsass, Lothringen, Champagne, Jura, Savoie und das Loiretal. Außerdem sind einzelne Regionen in der Slowakei, Slowenien, Rumänien, Tschechien und Luxemburg der Weinbauzone B zugeordnet. Badische Winzer müssen daher andere Vorschriften bei der Weinherstellung beachten als die Winzer im übrigen Deutschland.
Das Weinbaugebiet Baden ist vor allem für seine Burgundersorten bekannt, aber auch Gutedel, Silvaner, Schwarzriesling und Müller-Thurgau werden viel angebaut. Eine badische Spezialität ist der Cuvée-Wein "Badisch Rotgold", der mit Grauem Burgunder und Spätburgunder gekeltert wird. Badische Weine gelten als besonders gehaltvoll und durchaus passend zur regionalen Küchen.
Weinbau in Baden: Klima und Boden
Das milde Klima in dieser Gegend Deutschlands macht das Weinbaugebiet Baden bereits besonders. Doch auch die unterschiedlichen Böden bedingen, dass Baden eine Sonderstellung unter den deutschen Weinbaugebieten hat. Lehm, Kies, Kreide, Löss, Vulkangestein und Muschelkalk sorgen für vielseitige geschmackliche Ausprägungen.
Weinbauzonen-Kompass
Innerhalb der EU wird zwischen drei Hauptzonen für den Weinbau unterschieden. Dabei herrscht in der Zone A das kühlste Klima, in der Weinbauzone C das wärmste. Zone C wird außerdem in mehrere Subzonen unterteilt. Die Zuordnung zu einer Klimazone entscheidet unter anderem über das Mindestmostgewicht oder darüber, ob die produzierten Weine angereichert, gesäuert oder entsäuert werden dürfen. Ziel dieser Einteilung ist eine weitgehende weinrechtliche Gleichstellung der verschiedenen Weinregionen innerhalb der EU.
Baden: besonderes Weinbaugebiet in Deutschland
Aufgrund des wärmeren Klimas sind die Anforderungen an den Wein aus Baden etwas höher als in den übrigen deutschen Weinbaugebieten, die alle der kühlen Weinbauzone A zugerechnet werden. Dazu zählt neben dem größten Weinbaugebiet Deutschlands, Rheinhessen, auch das nördlichste Weinbaugebiet der Welt, Saale-Unstrut. Für die Weine aus Baden bedeutet die B-Klassifizierung, dass sie nicht so stark angereichert werden dürfen. Außerdem ist ein höheres Mostgewicht vorgeschrieben, ehe die Weine als Qualitätsweine mit Prädikatsstufe bezeichnet werden dürfen.
Diese Rebsorten dürfen im Weinbaugebiet Baden angebaut werden:
- Weiße Rebsorten: Grauburgunder, Müller-Thurgau, Bacchus, Chenin Blanc, Muscaris, Weißburgunder, Auxerrois, Gutedel, Souvignier gris, Gewürztraminer, Kerner, Riesling, Silvaner, Scheurebe, Sauvignon Blanc, Muskateller und Nobling
- Rote Rebsorten: Spätburgunder, Schwarzriesling, Regent, Dornfelder, Frühburgunder, Tempranillo, Lagrein und Zweigelt
- Cuvées: Badisch Rotgold
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