Schlehen
Auf den ersten Blick sehen Schlehen Pflaumen zum Verwechseln ähnlich, präsentieren sie sich doch in einem ebenso satten Tiefblau. Tatsächlich sind die Steinfrüchte entfernt miteinander verwandt – das sind aber auch alle Gemeinsamkeiten. Wir verraten, was den Schlehdorn auszeichnet.
Wissenswertes über Schlehen
Schlehen wachsen am Strauch und sind in Deutschland heimisch. Auch als Schwarz-, Schlehen- und Heckendorn bezeichnet, sind die Büsche häufig an Weg- und Waldrändern zu finden. Hobbygärtner schätzen ihre Genügsamkeit, pflanzen Schlehen an sonnigen Standorten und erfreuen sich an den duftenden Blüten sowie den Früchten. Diese gehören wie Pflaumen, Nektarinen und auch Reineclauden zu den Steinfrüchten, sind allerdings im Gegensatz zu den beliebten Obstsorten selten im Handel erhältlich. Haben Sie die Möglichkeit einer Wildsammlung oder Gartenernte, sollten Sie zugreifen – denn die Schlehe hat viel zu bieten. Tragen Sie beim Pflücken aber lieber Handschuhe, um sich vor den spitzen Dornen an den Zweigen zu schützen.
Einkauf und Lagerung
Zu kaufen gibt es Schlehen am ehesten auf einem Bauernmarkt, ansonsten sind sie gratis in der Natur erhältlich. Haupterntezeit ist im November und Dezember nach dem ersten Frost. Die Kälte macht das Steinobst erst genießbar. Ernten Sie Schlehen vorher, schmeckt das grüne Fruchtfleisch viel zu herb. Durch den Frost wird es weicher und etwas milder. Haben Sie doch einmal Exemplare erwischt, die noch keinen Minustemperaturen ausgesetzt waren, können Sie das durch Einfrieren nachholen. Alternativ werden die Früchte bekömmlicher, wenn Sie die Schlehen einlegen. Verarbeiten Sie das frische Steinobst möglichst rasch, es verdirbt innerhalb weniger Tage. Möchten Sie einen Vorrat anlegen, lassen sich Schlehen gut trocknen bzw. dörren.
Küchentipps für Schlehen
Da Schlehen roh auch nach der Frosteinwirkung säuerlich schmecken, werden die Früchte in der Regel verarbeitet. Beliebte Rezepte sind Schlehenmarmelade, Schlehenschnaps und Schlehenlikör, der auch als Schlehenfeuer bekannt ist. Weiterhin können Sie Schlehen entsaften, Schlehensirup herstellen oder ein Kompott zubereiten. Als Dörrobst verfeinert die Wildfrucht hervorragend Soßen zu Wildgerichten. Für welches Rezept Sie sich auch entscheiden, den Kern sollten Sie immer entsorgen – er enthält einen Stoff, der sich beim Verzehr in giftige Blausäure umwandeln kann. Während für Erwachsene erst größere Mengen problematisch werden können, genügen bei Kindern mitunter wenige Schlehenkerne, um Magen-Darm-Beschwerden auszulösen.