In Afrika bereichert die Frucht des Affenbrotbaums schon lange den Speiseplan. In Form von Pulver erobert Baobab auch den europäischen Markt und wird als Superfood beworben, das allerlei Beschwerden lindern soll. Was ist dran an der "Superfrucht"?
In der modernen Ernährung tauchen immer wieder Lebensmittel auf, die aufgrund ihrer hohen Nährstoffdichte als Superfoods vermarktet werden. Zuletzt hat sich Baobab dazugesellt. Die äußerlich der Kakaofrucht ähnelnde Frucht des Affenbrotbaums stammt aus Afrika, wo sie als nährstoffreiches Lebensmittel verzehrt wird. Die fettreichen Samen und das Fruchtfleisch dienen als Basis für Süßigkeiten, Soßen, Pürees und Öl.
Wie dem ganzen Baum werden auch der Baobab-Frucht heilsame Wirkungen nachgesagt. In Europa ist Baobab vor allem als getrocknetes Fruchtfleisch und Pulver erhältlich. Auch als Hautpflegeöl mit zartem Duft hält es Einzug in hiesige Kosmetiklinien
Wissenschaftliche Analysen haben bislang ergeben, dass Baobab-Pulver reich an Vitamin C, Eisen und Calcium ist. Diese Vitamine und Mineralstoffe stecken allerdings auch in einheimischem Obst und Gemüse, etwa Sanddorn, Hagebutten, Hülsenfrüchten oder Kohl. Allein aus diesem Grund lohnt sich der Griff zu dem teuren Superfood also nicht.
Auch der Gehalt an dem Ballaststoff Pektin, der lange sättigt und den Blutzuckerspiegel konstant hält, ist kein Monopol von Baobab. Äpfel und Karotten liefern ebenfalls Pektin und haben auch ansonsten gute Nährwerte.
Wer mag, kann das Pulver trotzdem kaufen und es beispielsweise in Wasser oder Milch aufgelöst als Drink genießen. Nach bisherigen Erkenntnissen ist Baobab ein sicheres Lebensmittel ohne Nebenwirkungen.
Alle sonstigen Behauptungen im Hinblick auf eine medizinische Wirksamkeit entbehren wissenschaftlicher Nachweise. Beim Abnehmen kann Sie Baobab insofern unterstützen, dass es lange sättigt. Möchten Sie Rezepte mit dem leicht säuerlich schmeckenden Baobab ausprobieren, können Sie das Pulver ins Müsli streuen, in Joghurt einrühren, Kuchen damit backen, Ihren Porridge verfeinern oder ein Salatdressing daraus herstellen. Durch die leicht bindende Wirkung eignet sich Baobab auch als Verdickungsmittel für Suppen, Dips und Desserts. Dank des enthaltenen Pektins können Sie zudem Marmelade und Konfitüren mithilfe von Baobab herstellen.