Zusammen mit Kalzium als "Knochenmineral" bekannt, gehört Phosphor zu den essenziellen Mineralstoffen. Doch das Mengenelement erfüllt noch weitere Aufgaben im Körper – und auch in der Landwirtschaft sowie Lebensmittelindustrie.
Wie viele Mineralstoffe reiht sich Phosphor in die Liste der essenziellen Mikronährstoffe ein: Ohne das Element können wir nicht existieren. So ist Phosphor wichtig für die Knochen und Zähne, den Energiestoffwechsel sowie die Funktion der Zellmembran. Um den täglichen Bedarf zu decken, empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) Erwachsenen eine altersabhängige Zufuhr von 700 bis 1250 Milligramm. Senioren benötigen weniger, Jugendliche, Schwangere und Stillende etwas mehr Phosphor. Ebenso wichtig ist eine ausreichende Zufuhr von Kalzium, denn ein Mangel an diesem Mineralstoff begünstigt die Freisetzung von Phosphor aus den Knochen. Dort speichern wir das Mengenelement zu rund 90 Prozent.
Da Phosphor mit anderen Stoffen reagiert, kommt es in Form von Phosphat in Nahrungsmitteln vor und ist hier weit verbreitet. Fleisch, Innereien, Fisch, Käse, Nüsse ( Paranüsse, Erdnüsse, Mandeln etc.), Brot und Hülsenfrüchte sind reichhaltige Quellen. Wer beispielsweise Eiweiß in Gestalt eines Schnitzels verzehrt und dazu Hülsenfrüchte sowie eine Portion des phosphorreichen Endiviensalats, hat einen Gutteil des Tagesbedarfs gedeckt. Da die Lebensmittelindustrie Phosphate außerdem für viele Prozesse als Zusatzstoff nutzt, sind sie in etlichen verarbeiteten Produkten zu finden. Auch im Boden ist jede Menge Phosphat als Dünger enthalten. Von dort gelangt es ins Grund- und letztlich ins Trinkwasser.
Wurst, Cola, Babybrei, Konserven, Wasser: Überall ist also viel Phosphor bzw. Phosphat enthalten. Wissenschaftlichen Studien zufolge kann das die Gesundheit beeinträchtigen. So müssen Nierenkranke eine strikte Phosphordiät einhalten, aber auch alle anderen sollten auf eine übermäßige Zufuhr verzichten. Phosphat steht im Verdacht, die Gefäßinnenwände zu schädigen und somit Herzinfarkte und Schlaganfälle zu begünstigen. Auch das Risiko für Osteoporose soll sich erhöhen. Wer hier auf der sicheren Seite sein möchte, sollte unverarbeitete Nahrungsmittel bevorzugen und selbst mit frischen Zutaten kochen: Fertiggerichte und Fast Food sind oft regelrechte Phosphatbomben.