Nativ, extra, vergine: Diese Begriffe finden sich auf den Etiketten von Olivenölflaschen, aber was bedeuten sie genau? Wir erklären Ihnen, was hinter den Bezeichnungen steckt, warum Olivenöl so wertvoll ist und wie Sie es in der Küche am besten verwenden.
Olivenöl gilt als flüssiges Gold des Südens und findet sich auf der Zutatenliste vieler mediterraner Rezepte. Das feine Aroma, das je nach Sorte mehr pfeffrig, grasig, nussig, beerig oder zitronig ausfällt, passt wunderbar zu Gemüse, Fisch und Meeresfrüchten. Vorausgesetzt, die Qualität stimmt. Die höchste Güteklasse erkennen Sie an den Bezeichnungen "nativ extra" oder "extra vergine" auf dem Flaschenetikett. Das Öl wurde kaltgepresst, das heißt, die Temperatur bei der Verarbeitung der Olivenfrüchte hat 27 Grad nicht überschritten. Diese Art von Ölen eignet sich auch besonders gut, um aromatisiertes Öl selber zu machen, da es noch alle wichtigen Nährstoffe enthält. Olivenöl extra hat außerdem höchstens 0,8 Prozent Säure, ein weiterer Qualitätswert, bei dem gilt: je niedriger desto besser. Öle, die nur als "nativ" ausgewiesen sind, wurden zwar ebenfalls durch Kaltpressung gewonnen, erfüllen aber nicht höchste Geschmacksansprüche.
Durch die schonende Produktion in der Ölmühle bleiben im nativen Olivenöl die Geschmacks- und Inhaltsstoffe der Frucht weitgehend erhalten. Das hochwertige Öl ist reich an den Vitaminen E und K und enthält auch Vitamin A. Als wertvoll gelten außerdem die einfach ungesättigten Fettsäuren, die beim Olivenöl einen Anteil von etwa 75 Prozent bilden. Sie tragen nachgewiesenermaßen zur Aufrechterhaltung eines normalen Cholesterinspiegels bei – zu viel Cholesterin kann Arterienverkalkung begünstigen. Weiterhin können Produkte, die reich an Olivenöl- Polyphenolen sind, die Blutfette vor oxidativem Stress schützen und so zur Herz-Kreislauf-Gesundheit beitragen. Dazu gehören Olivenöl-Sorten, die mindestens 5 Milligramm Hydroxytyrosol oder Derivate je 20 Gramm Öl enthalten. Beim Energiegehalt gilt wie bei allen Fetten: Mit 884 Kalorien pro 100 Gramm ist das Öl sehr nahrhaft.
Um alle guten Inhaltsstoffe zu nutzen, sollten Sie kaltgepresstes Olivenöl nicht stark erhitzen, sondern lieber für kalte oder gedünstete Speisen einsetzen. Welches Öl am besten zum Braten geeignet ist, verrät Ihnen unser Kochexperte. Mit Olivenöl oder mit Varianten wie selbst gemachtem Knoblauchöl können Sie wunderbar Salate anmachen, es zum Verfeinern auf fertig gekochte Speisen träufeln, Brot darin eintunken, Fisch und Fleisch marinieren oder Gemüse und Kräuter darin einlegen. Sie können die im Mittelmeerraum so beliebten Antipasti selber machen, dafür brauchen Sie lediglich gegartes Gemüse, Einmachgläser und ein hochwertiges Olivenöl. Und wie sieht es mit der Haltbarkeit des Öls aus? Angebrochene Flaschen sollten Sie immer fest verschließen und dunkel lagern, so bleibt es etwa zwei Jahre frisch. Im Kühlschrank hält es sich länger, flockt aber aus. Das ist kein Mangel, bei Zimmertemperatur wird es wieder flüssig.
Tipp: Möchten Sie Olivenölreste verarbeiten, stellen Sie doch einmal Seife, Creme oder eine Maske bzw. Kurpackung daraus her. So machen Sie sich ein uraltes und natürliches Pflegemittel für Haut und Haare zunutze. Im Beitrag Gesichtsmaske selber machen finden Sie einige Rezepturen.
Außerdem lassen sich hochwertige Öle nicht nur in der Küche verwenden. Wir zeigen Ihnen, wie Sie zum Beispiel Kokosöl anwenden können. Mehr Abwechslung in die Küche bringen Sie auch mit Kernöl.